Eisenbahn Journal 2006-10.pdf

(23690 KB) Pobierz
10/2005
10/2006
Deutschland € 7,40
Österreich € 8,15
Schweiz sfr 14,80
BeNeLux € 8,65
Italien, Spanien, Portugal (cont.) € 9,60
Finnland € 10,90
Norwegen NOK 87,00
B 7539 E ISSN 0720-051 X
Oktober
10/2006
WAGENPORTRÄT:
Alles über
Donnerbüchsen
Historie:
Damals
in Altenbeken
Dampflokporträt:
100 Jahre preußische T 8
Anlage:
»Tegernsee im Harz«
EDITORIAL
„Donnerbüchsen“ ...
... sind aus der fast liebevoll markante Eigen-
schaften aufgreifenden Menge der Eisenbahn-
Spitznamen genauso wenig wegzudenken wie
zum Beispiel „Knallfrösche“ oder „Schwarzer
Schwan“. Erinnern Sie sich an die „Silberlinge“?
Sicher doch, fast jeder ist schon mal in einem ge-
fahren, für viele waren sie alltägliches Transport-
mittel zur Arbeit. Aber leider lässt gerade die-
se Alltäglichkeit Fahrzeuge zur Banalität werden
– vertraut und doch fremd, kaum für wert erachtet,
sich näher mit ihnen zu beschäftigen. So teilen die
moderneren Nachfolger inzwischen das Los der
„Donnerbüchsen“: Sie waren Rückgrat des Nah-
verkehrs und blieben doch weitgehend unbeachtet.
Auch wenn ihnen die Eleganz, der Luxus und die
Exklusivität der bekannten Fernreisewagen der
DRG fehlen, bleibt den „Donnerbüchsen“ doch
eines, was sie heute für viele Museumsbahnen
zum attraktiven Objekt der Wiederaufarbeitung
macht: Sie vermitteln ein „uriges“ Eisenbahn-
Gefühl und Nostalgie. Der unbedarfte Museums-
bahn-Tourist erträumt sich eine Vorstellung davon,
wie Nebenstrecken-Reisen vor hundert Jahren
waren ...
Dabei waren die „Donnerbüchsen“ ganz etwas
anderes: Weder sind sie so alt wie vermutet noch
fuhren sie auf Nebenstrecken. Als „waschechte“
Hauptbahnfahrzeuge wurden sie – aus ihrer Zeit
heraus – in modernster Technologie entwickelt
und gebaut. Erst in den 1920er Jahren fand beim
deutschen Wagenbau der Übergang von der Holz-
zur Stahlbauweise statt. Für die „Donnerbüchsen“
war dieser Fortschritt (namensprägend) wichtig,
gehörten sie doch mit zu den ersten Fahrzeugen,
die in diesem neuen Herstellungsverfahren auf die
Schiene gebracht wurden.
Um die Fahrzeuge richtig einordnen zu kön-
nen, ist es vielleicht interessant zu wissen, dass
die DRG zeitgleich eine Serie von zweiachsigen
Abteilwagen bauen ließ – basierend auf den bis
dato besonders in Preußen gemachten guten Er-
fahrungen mit den vieltürigen Zügen. Es waren
gerade die „Donnerbüchsen“, die die Überlegen-
heit der Durchgangswagen demonstrierten und
somit für ein Ende der Abteilwagen-Beschaffung
sorgten.
Natürlich mussten seinerzeit die neuen Fahr-
zeuge für den Hauptbahneinsatz möglichst
einfach, preiswert und robust aufgebaut sein. Der
Erste Weltkrieg war gerade verloren, immense
Reparationslasten drückten die Reichsbahn und
schränkten ihre Möglichkeiten stark ein. Eine
Antwort der Bahn auf die Herausforderungen war
die „Vereinheitlichung“: Kosten sparen durch ratio-
nelle Fertigung und Bevorratung möglichst vieler
gleicher Teile für verschiedenste Fahrzeuge. War
diese Grundidee, wie allgemein bekannt, bei den
Dampflokomotiven ein „großer Wurf“, so gelang
gerade bei der Entwicklung der zweiachsigen Ein-
heits-Durchgangswagen die Umsetzung des „Aus-
tauschbaus“ zu Tausenden und bis zur Perfektion.
All dies ist, denke ich, Grund genug, sich näher
mit den „Donnerbüchsen“ zu beschäftigen. Lesen
Sie unseren Vorbildbericht auf den Seiten 12 – 23.
Dem „zweiten Leben“ der Fahrzeuge, also z.B.
dem Einsatz als Behelfsstellwerk, Bauzug- oder
Güterzugbegleitwagen, werden wir uns aus Platz-
gründen erst im nächsten Heft widmen können.
Gleiches gilt für die Modellbahnersicht auf die
„Donnerbüchsen“ – immerhin sind sie „Standard-
Fahrzeuge“ im Programm der großen Hersteller.
TP
T
ITELBILD
:
Die heute „Donnerbüchsen“ genann-
ten Einheitswagen der Reichsbahn
sind für viele der „alte Personenwa-
gen“ schlechthin. Beim Vorbild dürf-
ten sie zwar nur selten hinter einer
Lok der Reihe 55.0 gelaufen sein. Im
Modell kann man aber ruhig mal ein
Auge zudrücken – vor allem, wenn
die Lok so gut gelungen ist, wie un-
sere mit Weinert-Teilen verfeinerte
Piko-Maschine. Wie es geht, zeigen
wir ab Seite 72.
F
OTO
: EJ/K
UTTER
Eisenbahn-Journal 10/2006
3
INHALT
Eilzug-Treff: Damals in Altenbeken
Vor fast 40 Jahren besuchte der Handwerker
und Hobbyfotograf Jürgen A. Bock den
Bahnknoten im westfälischen Eggegebirge.
Sein Interesse galt dem Eisenbahn-All-
tag jener Zeit: Hier trafen sich am frühen
Vormittag Eilzüge aus allen Richtungen.
Historie
ab Seite 24
Donnerbüchsen
So wurden die zweiachsigen Einheitsdurch-
gangswagen der eisernen Bauart bezeich-
net, die die Deutsche Reichsbahn in den
Jahren von 1926 bis 1931 für den Personen-
zugdienst auf Hauptstrecken beschaffte. Sie
waren
fast
perfekte Klangkörper.
Wagenporträt
ab
Seite 12
F
OTO
: U. G
EUM
F
OTO
: M
ALTE
W
ERNING
F
OTO
: EJ-HS
Die letzten 515: „Tour de Ruhr“
Beim Bw Wanne-Eickel wurden 1991 die
letzten 26 Akkutriebwagen der DB einge-
setzt. Zwischen Duisburg und Dortmund
fanden die betagten 515 noch ein Einsatz-
gebiet zwischen Schrebergärten, Gütergleis-
brachen und Industrieszenarien.
Historie
ab Seite 32
Hüttenrode: Tegernsee im Harz
Wer bei dieser TT-Anlage Ähnlichkeiten
zum Betriebshof der Tegernseebahn
entdeckt, liegt richtig. Ihr Erbauer Michael
Müller fand das oberbayerische Lokschup-
penensemble so reizvoll, dass er es mit
Motiven seiner Harzer Heimat kombinierte.
Anlagenporträt
ab Seite 58
Kiosk am Eck: Papas Supermarkt
Jene Holzbuden mit Reklame für Zeitungen,
Getränke und Zigaretten sind heute selten,
für Modellbahnen der Epochen III und IV
aber unverzichtbar. Ein Kiosk passt überall
hin und bietet Gelegenheit, ein Alltagsmotiv
in ein gestalterisches Juwel zu verwandeln.
Anlagengestaltung
ab Seite 84
Teilnahme ganz einfach: Noten eintragen (1 = „sehr gut“ bis 6 = „ungenügend“), per Fax (0 81 41 / 5 34 81 33) oder Post (Redaktion EJ, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck)
4
Eisenbahn-Journal 10/2006
Die Gewinner unserer Inhaltsbenotung im Eisenbahn-Journal 8/2006: Wolfgang Pohl (Haiger), Thomas Brümmer (Holzminden),
F
OTO
: J
ÖRG
C
HOCHOLATY
VORBILD
• Galerie: Bilder des Monats
Taurus-Weltrekord, Stellwerk Alzey, Ostbahn6, 8, 10
• Wagenporträt: Donnerbüchsen
Fast
perfekte Klangkörper
• Historie: Eilzugtreffpunkt Altenbeken
Damals in Altenbeken
• Schweiz: Lötschberg-Basistunnel
Letzte Schiene verschweißt
• Historie: Die letzten 515 heulten im Ruhrgebiet
Akku-Tour
• Schmalspur: Radebeuler Zeitreise
Wie zu König Alberts Zeiten
• Dampflokporträt: Preußische T 8
100 Jahre Pioniergeist
MODELL
• Neuheiten des Monats
Preußen-Luxus, Allgäu-Idylle, Schweden-Power u.v.m.
• Anlagenporträt: Hüttenrode
Anhaltinisches Pendant
• Anlagenporträt: Urlaubserinnerungen
Deutschland kompakt
• Fahrzeugumbau: Pikos Super-55.0
Styling für ein Mauerblümchen
F
OTO
: J
ÜRGEN
A. B
OCK
12
24
30
32
36
38
50
58
66
72
76
84
90
96
• Fahrzeugbau: Endbahnhof in H0
Preußischer Frühling
• Anlagengestaltung: Ein Kiosk am Eck
Papas Mini-Supermarkt
• Anlagengestaltung: Tanklager
Für flüssige Güter
• Fahrzeugbau: Weinkesselwagen
Kleiner Grenzgänger
RUBRIKEN
Editorial
Bestellkarten zum Heraustrennen
Bahn & Medien: Neue Bücher, DVD etc.
Mini-Markt
Auktionen, Börsen, Märkte
F
OTO
: EJ-K
UTTER
3
99
104
107
112
114
117
118
Styling für Pikos 55.0
Das Vorbild sah nackt aus: Am schlanken
Kessel sind nur wenige Leitungen vorhanden
und die Steuerung liegt unsichtbar im Inneren
des Rahmens. Gute Voraussetzungen: für ein
günstiges Modell ebenso wie für alle, die gerne
einmal ein Modell supern möchten.
Fahrzeugumbau
ab Seite 72
Fachhändler-Adressen
Sonderfahrten und Veranstaltungen
Vorschau & Impressum
einsenden. Oder Sie nutzen das Formular im Internet unter www.eisenbahn-journal.de. Vergessen Sie nicht Ihre Anschrift, wenn Sie an der Verlosung teilnehmen möchten!
Mathias Lessing (Stadtbergen), Ingo Porzel (Bad König), Peter Sakowski (Kalkar). Wir gratulieren zu den gewonnenen Modellbauartikeln.
Eisenbahn-Journal 10/2006
5
»Stier« fährt Weltrekord
70 Jahre nach der 05 002 erreichte am 2. September
2006 die 1216 050 der ÖBB auf der Neubaustrecke
Nürnberg – Ingolstadt mit 357 km/h eine neue Weltrekord-
marke für Lokomotiven. Das viel beachtete Ereignis wurde von
Siemens organisiert, dem Hersteller des neuen Loktyps aus der
„Taurus“- Familie. Vorausgegangen waren mehrere Probeläufe,
bei denen die Machbarkeit der Rekordfahrt ausgelotet
wurde. Einschätzungen von Experten zufolge waren die
Elektromotoren der 1216 bei der Rekordfahrt einer extremen
Belastung im Grenzwertbereich ausgesetzt.
F
OTOS
: M
ARTIN
K
NADEN
6
Eisenbahn-Journal 10/2006
Zgłoś jeśli naruszono regulamin