cq dl 2008 12.pdf

(3793 KB) Pobierz
INTERVIEW
Wissenswertes rund ums Thema
Clubstationen –
nicht nur Kontakte pflegen
ianni, DL7GBN, worin siehst
Du den besonderen Reiz ei-
ner Clubstation?
Der Reiz liegt für mich in erster Linie im
sozialen Aspekt. Die Clubstation als Ge-
meinschaftsprojekt bietet
viele Möglichkeiten, die
besonders für die Jugend-
und Öffentlichkeitsarbeit
geeignet sind. Schon bei
der Planung und dem Auf-
bau der Clubstation kön-
nen Newcomer mit einbe-
zogen werden und von der
praktischen Erfahrung älte-
rer OMs, YLs oder XYLs
profitieren. Wenn die Stati-
on dann fertig aufgebaut
ist, leistet sie bei der Vor-
führung von Funkbetrieb,
dem Ausbildungsfunkbe-
trieb oder bei der gemein-
samen Teilnahme an einem Contest wert-
volle Dienste.
Welche Schritte muss ein Genehmi-
gungsinhaber unternehmen, um eine
Clubstation zu betreiben?
Das Rufzeichen für das Betreiben einer
Amateurfunkstelle als Clubstation kann
unter Verwendung des speziellen An-
tragsformulars, welches auf der Webseite
der Bundesnetzagentur herunterladbar
ist, vom Leiter der Gruppe beantragt wer-
den. Anschließend wird ein Clubstations-
rufzeichen durch die BNetzA zugeteilt.
Wem gehört das Clubrufzeichen?
Von einem Besitz kann hier nicht gespro-
chen werden, das Clubstationsrufzeichen
ist immer einer Gruppe von Funkamateu-
ren zugeordnet, deren Leiter dieses bean-
tragt (hat). Dieser benennt auch den Ver-
antwortlichen der Clubstation.
Sind
Clubstationen kostenpflichtig
bzw. welche Kosten entstehen durch
sie?
Die Zuteilung eines Clubstationsrufzei-
chen ist gebührenpflichtig. Für die Rufzei-
chenzuteilung wird zurzeit eine Gebühr
G
in Höhe von 110 € erhoben. Weitere Ko-
sten, wie etwa EMV- und Frequenznut-
zungsbeiträge, fallen jedoch nicht an.
Was für Möglichkeiten gibt es bei der
Zuteilung der Rufzeichen für Clubsta-
tionen?
Neben den verschiedenen Rufzeichenrei-
hen mit 2- oder 3-buchstabigem Suffix
werden auf Antrag auch Rufzeichen mit
einstelligem Suffix oder für besondere An-
lässe mit 4–7-stelligem Suffix befristet zu-
geteilt. Einstellige sind auf maximal fünf
Jahre und 4–7-stellige auf längstens ein
Jahr befristet. Darüber hinaus hat man
immer die Möglichkeit, Rufzeichenwün-
sche bei der Beantragung zu äußern, die,
wenn möglich, bei der Zuteilung berück-
sichtigt werden. Nähere Infos zu den Ruf-
zeichenzuteilungen für Clubstationen
sind im Rufzeichenplan für den Amateur-
funkdienst (Amtsblatt 7 der Reg TP, Vfg.
Nr. 12/2005 geändert durch Amtsblatt 8;
Vfg. Nr. 34/2005) zu finden, welcher auf
der DARC-Webseite unter www.darc.de/
gesetze/pdf/vfg3405.pdf hinterlegt ist.
Welche weiteren Schritte sind nach
der Zuteilung eines Clubstationsruf-
zeichens einzuleiten?
Neu zugeteilte Clubstationsrufzeichen
sollten der DARC-Geschäftsstelle über
das Meldeformular im Internet unter
www.darc.de/qslbuero/index.html mit-
geteilt werden. Denn nur dem DARC ge-
meldete Stationen nehmen an der QSL-
Vermittlung teil. Ist der Verantwortliche
der Clubstation Mitglied im DARC e.V.,
wird die Clubstation beitragsfrei aufge-
nommen.
Ist bei der Rückgabe des Clubstati-
onsrufzeichens an die BNetzA oder
beim Ausscheiden des Verantwortli-
chen aus dem DARC e.V. etwas zu
beachten?
Die Rückgabe des Rufzeichens ist dem
DARC e.V. zu melden, weil die DARC-
Geschäftsstelle von der BNetzA keine
Meldung über die Rückgabe erhält. Das-
selbe gilt auch bei der Änderung des
Clubstationsverantwortlichen. Beim Aus-
scheiden des Verantwortlichen aus dem
DARC e.V. sollte vom Leiter der Gruppe
ein neuer Verantwortlicher, welcher Mit-
glied im DARC e.V. ist, benannt werden,
da sonst auch die DARC-Mitgliedschaft
der Clubstation endet.
Kann man Ausbildungsrufzeichen
an Clubstationen verwenden? Was
muss man eventuell dabei beachten?
Selbstverständlich können Ausbildungs-
rufzeichen auch an Clubstationen ver-
wendet werden. Es ist aber darauf zu ach-
ten, dass die dabei benutzten Frequenzen
und Leistungen nicht den Berechtigungs-
umfang des Ausbildungsrufzeichens
übersteigen. Beispiel: Mit einem Klasse-E-
Ausbildungsrufzeichen darf an der Club-
station der Klasse A nur im Rahmen der
Frequenzen und Leistungen der Klasse E
gearbeitet werden, da diese durch das
Ausbildungsrufzeichen begrenzt werden.
Umgedreht ist es bei einer Clubstation
der Klasse E mit einem Ausbildungscall
der Klasse A. Wenn das Clubstationsruf-
zeichen verwendet wird, ist der Funkbe-
trieb auf die Frequenzbereiche der Ein-
steigerklasse beschränkt.
Unter welchen Bedingungen kann
man Clubstations-Calls im Ausland
verwenden?
Diese fallen grundsätzlich nicht unter die
CEPT-Regelungen, das heißt, es muss bei
der Fernmeldebehörde des jeweiligen
Landes, welches bereist werden soll, eine
Gastlizenz für die Clubstation beantragt
werden.
Wie können Clubstationen die Inter-
net-Serviceleistungen des DARC e.V.
in Anspruch nehmen?
Auch Clubstationen können die Internet-
Service-Leistungen nutzen. Die Daten für
den Zugang können telefonisch abgefragt
werden.
Gianni Nigita,
DL7GBN, ist
Mitarbeiter
der DARC-
Geschäftsstelle
und dort in der
Allgemeinen
Verbandsbetreuung
tätig
(Die Fragen stellte Jörg Wernicke, DL7UJW)
CQ DL 12-2008
836
NACHRICHTEN
Gebühren für den
Clubstationsbetrieb
Die Juristische Verbandsbetreuung un-
terstützt Ortsverbände bzw. Gruppie-
rungen mit Clubstationen für den Fall,
dass bei Adressänderungen oder Um-
meldungen von Verantwortlichen er-
neute Gebühren gemäß AFuV in Höhe
von 110 € verlangt werden. Mustertex-
te für entsprechende Widersprüche
sind im Mitgliederservicebereich unter
Juristische Beiträge/Juristische Ver-
bandsbetreuung zu finden. Erhalten die
Betroffenen danach einen (negativen)
Widerspruchsbescheid, kann weitere
Beratung über die Justitiarin in An-
spruch genommen werden.
Redaktion
wurden die Fahrer der LKWs funke-
risch begleitet und über Gefahren und
Umwege vorsorglich informiert.
Kinder, die dort nicht behandelt wer-
den konnten, haben wir nach DL ge-
holt und hier therapieren lassen sowie
ganze Röntgeneinrichtungen aus Spen-
den weitervermittelt.
Medizinspenden wurden von uns nach
Kasachstan, Mali, Zentralafrika und
Uganda gebracht. Es wurde sogar mit
Hilfe des Bayerischen Sozialministeri-
ums die komplette Einrichtung einer
Arztpraxis nach Odessa an einen blin-
den Arzt und Funkamateur geliefert.
Einmal haben wir einer Frau in Rumä-
nien helfen können, indem wir eine
dringend benötigte Edelmetallplatte für
eine Hirnoperation mit Hilfe unserer
Freunde vom Österreichischen Roten
Kreuz in das Krankenhaus liefern konn-
ten.
Es besteht eine gut funktionierende Zu-
sammenarbeit mit der Intermar, und
wir konnten öfters Funkamateuren auf
See medizinische Hinweise geben.
Die Stadt Bentheim ehrte sechs unserer
Mitglieder in den vergangenen Jahren
mit einer goldenen Antenne, worüber
wir uns natürlich sehr gefreut haben,
DJ5RT erhielt zusätzlich die Bayerische
Verdienstmedaille. Wir sind kein exklu-
siver Club, jeder der will kann bei uns
mitmachen. Was uns momentan sehr
fehlt, ist ein Apotheker, der morgens
Zeit hat, denn es gibt immer mal phar-
mazeutische Anfragen, die dann
schneller erledigt werden könnten.
Bleibt nur der Wunsch eines weiterhin
guten Gelingens unserer Aktivitäten so-
wie allmähliche Besserung der Ausbrei-
tungsbedingungen.
Herbert Scheider, DF9KN
Wilhelm Zieg, DK8WL/DLØMAR
25 Jahre Medical
Assistance Radio
Die Medical Assistance Radio (MAR)
begeht in diesem Jahr ihr 25-jähriges
Bestehen. Es handelt sich hierbei um
den Zusammenschluss von Funkfreun-
den, die im Notfall mittels des Ama-
teurfunk und der gegebenen Möglich-
keiten medizinische Hilfe und Ratschlä-
ge geben.
Gegründet wurde die MAR durch Dr.
med. Wilfried Ruppert, DJ5RT. Wäh-
rend seiner DXpeditionen in Afrika
fand er heraus, dass sich – besonders in
den weniger entwickelten Gebieten
des Kontinents – große Lücken in der
medizinischen Versorgung der Bevölke-
rung zeigten. Angeregt durch die Arbei-
ten des „Doctor Service“ und zusam-
men mit den „Flying Doctors“ in Kenia,
beschloss er, etwas Ähnliches auch von
Deutschland aus aufzuziehen. Die
Clubstation DLØMAR ist seither täglich
im 20-m-Band zu hören.
Die Mitglieder sind u.a. Ärzte verschie-
dener Fachrichtungen, Angehörige von
Missionsstationen und Entwicklungs-
helfer, sozial engagierte Funkamateure
verschiedener Berufe. Außerdem be-
steht eine Zusammenarbeit mit der
GTZ.
Man trifft sich täglich zwischen 8.30 und
9 Uhr MEZ auf 14,332 MHz für eine gute
halbe Stunde. Netcontrol ist Herbert aus
Köln, DF9KN, der eine gut ausgebaute
Station samt wirksamer Antenne sein Ei-
gen nennt. Hier aber nun einige Beispiele
aus unseren Aktivitäten:
Beim Umsturz in Rumänien konnten
wir ca. 3000 Tonnen Medizin und Nah-
rungsmittel aus ganz Europa dorthin
vermitteln, während der Transporte
CQ DL 12-2008
weils zwei Funkamateure, die nicht
Mitglieder des Clubs sind. Dabei wer-
den die Anträge individuell daraufhin
geprüft, inwieweit sie zur Aktivität pas-
sen.
Besuche ohne Anmeldung und Einla-
dungen sind aus Sicherheitsgründen
nicht möglich. Die Station ist im Ge-
bäude des Europarates untergebracht.
Besucher können nur in Begleitung zur
Station.
Anfragen und Auskünfte für Funkama-
teure aus DL, erteilt der Verbindungs-
mann für Deutschland Hans J. Schar-
fen, DL3MBE, Wandalenstrasse 29,
86343 Königsbrunn, dl3mbe@darc.de.
Hans J. Scharfen, DL3MBE
Das Europa-Team
von TP2CE (v.l.):
Francis Kremer,
F6FQK, Jean Louis
Lhermet, F5OCL,
Laurent Ebener,
F5AEG, Christian
Chaudron, F5LGF,
Serguei Oumbrasas,
FØEQE
Afu-Applikationen
für das iPhone
Speziell für das iPhone und den iPod
Touch des amerikanischen Computer-
herstellers Apple wurde die Software
CallBook entwickelt. Mit dem Pro-
gramm können Adress-Informationen
abgefragt werden. Die Software greift
dabei auf die Datenbanken der Dienste
von WM7D, QRZ.com und HamCall
zurück.
Sofern verfügbar, wird die QSL-Karte
des Gesprächspartners eingeblendet
oder seine Position auf einer Landkarte
angezeigt. Informationen zum Pro-
gramm sind im Internet unter
http://dogparksoftware.com/Call
Book.html veröffentlicht.
Weiterhin gibt es die Software QTH,
die neben Breitengraden auch den Lo-
cator anzeigen kann. Ebenfalls interes-
sant ist das Programm Morse-It von
Francis Bonnin. Die Software wendet
sich an alle, die unterwegs CW lernen,
verbessern oder üben möchten. Die Ap-
plikationen können, wie bei Apple üb-
lich, über den Applestore geladen wer-
den.
Redaktion
TP2CE-Betrieb
im Europarat
TP2CE ist die Clubstation des Radio-
clubs des Europarates (CERAC) in
Straßburg. Berichte über Aktivitäten
dieser Station haben zu vermehrten An-
fragen von Funkamateuren und Clubs
geführt, die an der Station Betrieb ma-
chen wollen. Es gibt pro Jahr etwa drei
bis vier Aktivitäten. Dabei müssen An-
fragen von Funkamateuren aller Mit-
gliedsländer des Europarates berück-
sichtigt werden. Die Aktivitäten erfol-
gen im Einvernehmen mit dem Radio-
club und den zuständigen Dienststellen
des Rates. Einladungen erfolgen für je-
837
NACHRICHTEN
Württemberg-
Rundspruch wird 50
Woche für Woche gehört es in etlichen
Funkamateur-Shacks in Baden-Würt-
temberg zum gewohnten Ritual – und
das mitunter schon seit Jahrzehnten:
Um 10.30 Uhr auf eine der vier Relais-
frequenzen bzw. der Kurzwellenfre-
quenz auf 3650 KHz zu schalten, auf
denen rund 47 bis 48 Mal im Jahr der
Württemberg-Rundspruch ausgestrahlt
wird. Der Württemberg-Rundspruch
konnte 2008 sein 50-jähriges Jubiläum
feiern. Seit 1958 gibt es regelmäßig Ter-
minhinweise, Meldungen und Berichte
von den Aktivitäten der Ortsverbände
und des Distriktes, zusammengestellt
jeweils vom Distriktsvorsitzenden – ei-
ne Eigenheit im Vergleich mit den an-
deren Distriktsrundsprüchen. Heute
wie damals ist der Rundspruch eine der
Möglichkeiten für die Ortsverbände,
auch über den eigenen Mitgliederkreis
hinaus, auf Aktivitäten hinzuweisen,
um Interessierte aus der Nachbarschaft
zur Teilnahme/Beteiligung an OV-
Events zu gewinnen – was auch im In-
ternetzeitalter nicht an Bedeutung ver-
loren hat. Genutzt werden auch Packet
Radio und das Internet für die Verbrei-
tung. Mittlerweile 220 Abonnenten er-
halten ihn wöchentlich als E-Mail. Mit
viel Zeitaufwand werden – über die
von den Einsendern übermittelten
Beiträge hinaus – Informationen und
Terminhinweise aus den Internetange-
boten, insbesondere der Ortsverbände,
für den Rundspruch aufgearbeitet. Die
Rubrik „Was sonst noch interessiert“
enthält Wissenswertes und Interessan-
tes aus der Welt der Technik und des
Amateurfunkdienstes, z.B. Software-
tipps, Hinweise auf interessante Inter-
netseiten oder andere Neuentwicklun-
gen. Regelmäßiger Teil des Rund-
spruchs sind auch der Funkwetterbe-
richt von Heinrich, DL3QY, sowie –
nach einer längeren Pause wieder – der
Bandwachtbericht und die Auszüge aus
dem DX-MB. Der Bestätigungsverkehr
gibt dem Hörer auch oftmals die Gele-
genheit, Clubrufzeichen zu arbeiten,
die selten in der Luft sind.
Edgar Lerner, DL2GBG
Jahreswettbewerb
3. Quartal 2008
Pl.
1
2
3
4
5
5
7
8
9
10
11
12
13
Call
DL5KVV
DL1SYL
DF5BX
DF9HG
DK5IL
DO1VK
DJ6IN
DL5SN
DH6FAJ
DF2HL
DL7APK
DO1OMA
DK4VF
Name
Lutz
Traudel
Werner
Uschi
Arno
Klaus
Renate
Harald
Friedhelm
Hinrich
Joachim
Gunda
Dieter
DOK
V07
V18
I37
H08
A19
K28
Z41
P48
N55
E09
D14
H08
M27
Pkte.
74
61
38
35
30
30
25
24
22
21
13
13
9
DOK-Börse
Dies sind die Ergebnisse des dritten
Quartals 2008. Vielen Dank allen Ein-
sendern für Eure Beteiligung. Die Quar-
tale werden einzeln abgerechnet und
am Jahresende zusammengezählt. Die
Verleihung der Plaketten und Urkun-
den erfolgt wie immer bei der HAM
RADIO des Folgejahres. Die Ausschrei-
bung des Jahreswettbewerbes der
DOK-Börse kann auf den Internetseiten
des Referates DX und HF-Funksport
nachgelesen
werden:
www.dxhf.
darc.de auf DOKs klicken und dann auf
DOK-Börse. Die E-Mail-Adressen via
www.dxhf.darc.de wurden abgeschal-
tet.
Bitte die Einsendungen für den Jahres-
wettbewerb künftig an dl2abm@
darc.de schicken.
Karsten Radwan, DL2ABM
Elektrosmog: Klägerin
fordert neue Wohnung
Aus Angst vor den „Strahlungen“ durch
Antennen verklagt eine 44 Jahre alte
Französin ihre Wohnungsgesellschaft
erneut auf ein Zimmer in einer
störungsfreien Zone. In der Berufungs-
verhandlung in Colmar gab sie an,
überempfindlich auf elektromagneti-
sche Wellen zu reagieren. Ihrem Straß-
burger Vermieter CUS Habitat warf sie
vor, sie nicht vor der elektromagneti-
schen Strahlung der Antenne auf dem
Dach ihrer bisherigen Wohnung ge-
schützt zu haben. Sie habe an Ohren-
Stand: 3. November 2008
sausen, Nackenschmerzen, Kribbeln
und Vibrationen im Gesicht gelitten,
sagte die 44-jährige.
CUS Habitat erteile den Mobilfunkbe-
treibern die Genehmigung, Antennen
auf die Dächer zu montieren, sagte die
Anwältin. Deshalb sei die Wohnungsge-
sellschaft verantwortlich. Ihre Mandan-
tin wolle „in einer strahlungsfreien Zo-
ne leben“.
Die Gesellschaft habe ein hohes Maß
an Verständnis gezeigt und der Frau
mehrere Wohnungen zugewiesen, sag-
te deren Verteidigerin Sandrine Bihl.
Dennoch habe die Mieterin nicht auf-
gehört zu klagen. Der Vorsitzende der
militanten Vereinigung gegen Elektro-
smog „Robin der Dächer“, Marc Cen-
drier, nannte die Mobilfunkantennen
„einen Angriff auf die öffentliche Ge-
sundheit. Jeder ist ihnen, je nach indivi-
dueller Konstitution, mehr oder weni-
ger ausgesetzt“.
Das Landgericht in Straßburg hatte im
September 2006 in erster Instanz die
Klage der Frau mit dem Argument ab-
gewiesen, ihre Beschwerden seien
„subjektiv“. Die Nachmieterin ihrer
früheren Wohnung habe keine Be-
schwerden. Ein Urteil wird am 15. De-
zember erwartet.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO
hat 2005 Symptome einer Überemp-
findlichkeit gegen elektromagnetische
Wellen als echt anerkannt, allerdings
nicht als Krankheitsbild. Wissenschaft-
liche Studien haben bislang noch kei-
nen Zusammenhang von Elektrosensiti-
vität (Electromagnetic Hypersensitivity,
EHS) und Mobilfunkantennen herstel-
len können. In Großbritannien und
Schweden sind die Symptome der Elek-
trosensibilität anerkannt, nicht jedoch
in Frankreich und Deutschland.
dpa/anw/c’t
Internetadresse
des OH2AQ-Clusters
Die alte Webseite des OH2AQ-DX-
Clusters im Internet wird am 19. No-
vember abgeschaltet. Der Nachfolger
und neue Webauftritt ist bereits seit
dem 23. Mai online. Bei einem Aufruf
der alten Adresse wird man automa-
tisch weitergeleitet. Die Systemumstel-
lung soll künftige Erweiterungen des
Webangebots ermöglichen. Um die
Kompatibilität zu bestehender Software
zu erhalten, die auf das Cluster zu-
greift, ist das Format der Spot-Listen in
reinem HTML gehalten und wurde
CQ DL 12-2008
Liste der Sonder-DOKs
S-DOK
50F26
40I23
775UET
Call
DLØUI
DFØTM
DKØRU
Anlass
DOK
Zeitraum
50 Jahre OV Dillkreis
F26
1.1.–31.12.09
40 Jahre OV Teufelsmoor
I23
1.1.–31.12.09
775 Jahre Rosenstadt Uetersen
M21
1.6.–31.08.09
Dietmar Austermühl, DL1ZAX •
sonderdok@darc.de, www.darc.de/qsl-buero/sdok
838
NACHRICHTEN
nicht verändert. In der Anwendersoft-
ware beim Nutzer ist – sofern möglich –
nur der Link zu den gewünschten Spot-
Listen anzupassen (Beispiel alt: http://
oh2aq.kolumbus.com/dxs/dx25.html,
neu: http://www.dxsummit.fi/text/
dx25.html). Das OH2AQ-Cluster ver-
zeichnet bis zu eine Million Seitenbesu-
che pro Tag.
Redaktion
Störungen
von Netzzählern
So genannte „intelligente Zähler“ sol-
len künftig in den Haushalten einge-
baut werden. Unter anderem bietet T-
Systems Energieversorgern eine unab-
hängige, intelligente Infrastruktur zur
Zählerfernauslesung an.
Mitarbeiter des DARC-EMV-Referates
haben inzwischen Werbeveranstaltun-
gen verschiedener EVU besucht und
auch schriftliche Anfragen bezüglich zu
erwartender
elektromagnetischer
Störungen gestartet. Dabei wird es vor-
aussichtlich drei verschiedene Datenü-
bertragungstechniken geben:
• über einen direkten Anschluss an die
häusliche DSL-Anlage,
• PLC-Technik auf den dafür vorgese-
henen Langwellenkanälen
• PLC-Technik mit schnellem PLC-Mo-
dem
Leser der CQ DL sind hiermit aufgeru-
fen, Meldungen über elektromagneti-
sche Störungen abzugeben, um mög-
lichst schon in den Anfängen auf das
Problem aufmerksam zu machen.
Ulfried Ueberschar, DJ6AN
Geocache auf dem
Gelände des AFZ
Auf dem Gelände der DARC-Geschäfts-
stelle ist seit dem 2. November ein Geo-
cache versteckt. Er trägt den Titel „CQ
de DARC e.V.“. GPS-Koordinaten: N
51° 16.015 E 009° 25.553. Die Cache-
Beschreibung ist bei www.geoca
ching.com unter dem Wegpunkt
„GC1HQYR“ und bei www.openca
ching.de unter dem Wegpunkt
„OC6D0C“ zu finden.
rung im Vergleich zur alleinigen Verwen-
dung der Distanz zwischen Sendeanlage
und Wohnung, worauf fast alle früheren
Studien beruhten.
Ausgangspunkt für die Studie waren Er-
gebnisse früherer Untersuchungen, die
vereinzelt Hinweise auf erhöhte Kinder-
leukämieraten in der Umgebung von star-
ken Fernseh- und Radiosendern gefunden
hatten.
Bundesamt für Strahlenschutz
Kurz gefasst ...
• Ein zweiteiliges HD-Video über die Hilfeleistungen der
Funkamateure bei der Flutkatastrophe von New Orleans ist
auf www.vimeo.com/1597568 zu sehen.
• Auf der Webseite http://amateurfunk.topsitetube.de/
findet man Toplisten zu unterschiedlichen Bereichen des
Amateurfunks.
• Der BCC bietet Hilfe bei Logeinreichung zum CQWW-
DX. Der BCC schickt das Log an den Veranstalter, sodass
man sich bspw. keine Gedanken über das Log-Format ma-
chen muss. Weitere Details www.bavarian-contest-club.de.
• Ein Buch über die Ethik des Funkamateurs haben die
OMs John Devoldere, ON4UN, und Mark Demeuleneere,
ON4WW, verfasst. Näheres unter www.iaru.org/Eth-ope
rating-EN-iaru-SITE-1july2008.pdf.
• www.ham-on-air.de ist eine speziell dem Amateurfunk
gewidmete Webseite mit vielen Links.
• Auf www.drdish-tv.de finden Sie ein TV-Magazin (Web-
stream, wird auch über ASTRA gesendet). Es wird u.a. von
der HAM RADIO berichtet: www.drdish.dweb.de/?p=
107&1=de&1=.
• Für internetfähige PCs müssen nach dem Urteil des Ver-
waltungsgerichts Münster (Aktenzeichen 7 K 1473/07)
keine Rundfunkgebühren gezahlt werden. Dadurch wurde
erstmals ein GEZ-Bescheid aufgehoben.
• Ralf Kaleja, DL2OBN, hat auf www.myvideo.de 13 kurze
Filmsequenzen von der Interradio veröffentlicht. Bei der
Nachlese mit Bild und Ton handelt es sich um unbearbeite-
tes Material. Man findet die Clips unter dem Suchbegriff In-
terradio.
• Bei Herzschrittmacher-Patienten können die Kopfhörer-
Magnete von MP3-Playern den Stimulationsrhythmus ver-
ändern, bei Defibrillator-Patienten das implantierte Gerät
zeitweise sogar ganz deaktivieren. Näheres unter www.hei
se.de.
• Zum 25. Geburtstag der Zeitschrift c’t ist die Heft-DVD
vollgepackt mit Software, die es nirgends zum Download
gibt: 125 Voll- und Spezialversionen aus allen Gebieten von
Audio/Video bis Wissenschaft, für Windows, Linux, Mac
OS und PDAs.
Kein erhöhtes Leukämie-
risiko für Kinder
Kinder, die in der Umgebung starker
Fernseh- und Radiosender leben, haben
kein erhöhtes Risiko an Leukämie zu er-
kranken. Das ist das Ergebnis einer Stu-
die, die das Institut für Medizinische Bio-
metrie, Epidemiologie und Informatik
(IMBEI) der Universität Mainz im Auftrag
des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
durchgeführt hat.
In die sog. KISS-Studie (Kindliche Leukä-
mien und Expositionen in der Umgebung
von hochfrequenten Sendestationen)
wurden 1959 Kinder im Alter von 0 bis
14 Jahren eingeschlossen, die zwischen
1984 und 2003 an einer primären Leukä-
mie erkrankten (so genannte Fälle) und
im Umkreis von 16 Mittelwellen- und
acht UKW-/TV-Sendern Westdeutsch-
lands leben bzw. gelebt haben.
So wurden auf Basis der Koordinaten der
Wohnadressen und der aktuellen und his-
torischen Betreiberdaten zur Sendeleis-
tung und räumlichen Antennenausrich-
tung der jeweiligen Sendeanlagen die
Feldstärke berechnet. Eine Prüfung der so
berechneten Feldstärken mit tatsächlich
gemessenen Feldstärken ergab eine gute
Übereinstimmung. Die Feldstärkenbe-
rechnung liefert eine deutliche Verbesse-
Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit für
die Zielgruppe der Geocacher
(Foto: DL2ZBR)
Geocaching ist eine Art elektronische,
GPS-basierende Schnitzeljagd. Die Ver-
stecke („Geocaches“ oder kurz „Ca-
ches“) werden anhand geografischer
Koordinaten im Internet veröffentlicht
und können anschließend mit Hilfe ei-
nes GPS-Empfängers gesucht werden.
Ein Geocache ist meist ein wasserdich-
ter Behälter, in dem sich ein Logbuch
sowie kleine Tauschgegenstände befin-
den. Jeder Besucher trägt sich in das
Log ein, um seine erfolgreiche Suche zu
dokumentieren. Anschließend wird der
Geocache wieder an der Stelle ver-
steckt, an der er zuvor gefunden wur-
de. Der Fund wird im Internet auf der
zugehörigen Seite vermerkt und gege-
benenfalls durch Fotos ergänzt. So kön-
nen auch andere Personen, beispiels-
weise der Verstecker, die Geschehnisse
rund um den Geocache verfolgen.
Redaktion
CQ DL 12-2008
839
TITELTHEMA
Ortsverbände im Porträt
Funkaktivität pur
an den DARC-Clubstationen
Clubstationen stärken das Gemeinschaftsgefühl der Funkama-
teure in den Ortsverbänden. Beachtet der Clubstationsverant-
wortliche rechtliche und organisatorische Regeln, beleben sie
den persönlichen Kontakt und den Austausch der Mitglieder
untereinander – nicht nur im Funkverkehr. Auf den folgenden
Seiten porträtieren wir eine Auswahl der über 3000 Clubstatio-
nen in Deutschland.
chen. Besonders gut kommt es, wenn
sich kurzfristig die Presse mit Fotografen
zum OV-Abend anmeldet und dann ein
volles Haus vorfindet! Technik und Funk-
aktivitäten sind auch keine Fremdworte.
Da werden Antennen berechnet, gemein-
sam Lötkolben geschwungen, Felder ge-
messen, Vorträge gehalten und Conteste
vom Clubheim mitgemacht. Sonderruf-
zeichen (DLØWGD, DL16XXV und
DL2ØØ8BY) werden aktiviert. Natürlich
sind wir auch beim Fieldday vertreten,
dabei sein ist alles! Probleme? Gibt es
nicht. Es gibt nur Lösungen. Bis aufs Put-
zen der Clubräume. Dann werden sogar
die aktivsten weniger aktiv. Infos und un-
sere Chronik, gepflegt von Fritz Bens-
berg, DF6JF, und Johannes Amchewicz,
DK8JB, unter www.darc.de/distrikte/
l/16. Unser Ziel: Ein OV zum Wohl-
fühlen, mit einem Platz für jeden. Herz-
lich willkommen!
Walter Böke, DK7EM
Brandenburger Technische Universität
mit dem Rufzeichen DKØBTU/DN1BTU
Fielddaymannschaft
von DLØRD
No Problemo bei DLØRD
Unser OV Duisburg Huckingen (L16) ist
ein aktiver OV mit Clubstation, Club-
raum und ganz wichtig: tollen Mitglie-
dern! Einige besonders aktive, einige we-
niger aktive. Der Kopf der Mannschaft ist
Helmut Lischka, DG2JO. Wie die Truppe
zusammenhält? Bombastisch! Ob das Lo-
kalfernsehen freitags anruft und uns zu ei-
nem Interview für den folgenden Montag
einlädt, der Bürgerverein den Amateur-
funk kennen lernen möchte, Infostände
über unser Hobby zu gestalten, zu beset-
zen oder am Berufskolleg Amateurfunk-
AGs abzuhalten sind. Es finden sich im-
mer Mitstreiter aus dem OV, die mitma-
20 bis 30 Studenten nutzen jedes Semes-
ter die Möglichkeit, die Vorlesung „Ein-
führung in die Amateurfunktechnik“ zu
besuchen. Und da die Theorie nicht so
recht zur Praxis im Shack passen will, er-
klärt Wolfgang, DL6UKW, unermüdlich
„jeden einzelnen Wellenzug“. Auch
wenn nur wenige Studenten Funkama-
teure werden, so haben doch alle Ver-
ständnis für den Amateurfunk ent-
wickelt. Infos unter www.tu-cottbus.de/
Amateurfunk.
Arnim Nethe, DL7ARN
DLØCUX vom Feuerschiff
Sie schwimmt und fährt – die Clubstation
DLØCUX auf dem Feuerschiff Elbe 1 des
OV Cuxhaven (E01). In den vergangenen
Jahren haben wir mit unserem Feuer-
Anzahl der
Clubstationen
je Distrikt
im DARC e.V.
DKØBTU funkt von der Uni
Was passiert, wenn es zwischen dem OV
und einer Universität funkt? Man schließt
einen Kooperationsvertrag und arbeitet
gemeinsam an einer Clubstation. OVV
Norbert Kschiewan, DM3EF, vom OV
Cottbus (Y24), und Prof. Dr. Arnim
Nethe, DL7ARN, von der Brandenburgi-
schen Technischen Universität Cottbus,
haben dies vor einigen Jahren miterlebt.
In der Clubstation können die Mitglieder
des OVs eine gut ausgerüstete Station
nutzen, und für die Studenten ist es eine
Möglichkeit, sich der Technik ohne
Scheu zu nähern und zu funken, was für
die Generation Handy doch sehr unge-
wohnt ist und Einiges an Überwindung
kostet. Eingebettet ist der Amateurfunk
auch in das Lehrangebot der Universität,
Clubstationen in den DARC-Distrikten
Baden (A)
Franken (B)
Oberbayern (C)
Berlin (D)
Hamburg (E)
Hessen (F)
Köln-Aachen (G)
Niedersachsen (H)
Nordsee (I)
Rheinland-Pfalz (K)
Ruhrgebiet (L)
Schleswig-Holstein (M)
Westfalen-Nord (N)
Westfalen-Süd (O)
143
160
135
93
149
291
139
199
150
143
75
80
161
129
Württemberg (P)
Saar (Q)
Nordrhein (R)
Sachsen (S)
Schwaben (T)
Bayern-Ost (U)
Mecklenburg-
Vorpommern (V)
Sachsen-Anhalt (W)
Thüringen (X)
Brandenburg (Y)
VFDB (Z)
Summe
175
49
106
116
52
61
45
55
74
96
168
3044
QSL-Karten von DLØCUX
schiff viele Seemeilen in in- und ausländi-
schen Gewässern gefahren. Dabei hatten
wir oft Funkamateure an Bord, die mit
ihrem eigenen Rufzeichen als auch unter
DLØCUX QRV waren. Besonders attrak-
tiv ist der Funkbetrieb an Bord, wenn das
Schiff in Fahrt ist und das /MM ans Ruf-
zeichen angehängt werden kann. Auch
der Funkbetrieb im Hafen hat seinen
Reiz. Neben den monatlichen OV-Aben-
den treffen wir uns zum sonntäglichen
CQ DL 12-2008
840
Zgłoś jeśli naruszono regulamin