06-Restauration der Holzverkleidung.doc

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Die Holzverkleidung des Armaturenbrettes ist mit einem klaren Lack beschichtet



06. Restauration der Holzverkleidung im strich 8

             

 

Bron: Kai Dase. :  http://www.v-d-h.de/berichte/restauration/holz8/holz8.html

 

Die Holzverkleidung des Armaturenbrettes ist mit einem klaren Lack beschichtet. Dieser vergilbt mit der Zeit , wird spröde und löst sich vom Furnier.

Die einzig sichere Art, den Lack zu enfernen, ist mit chemischen Mitteln erreichbar. Vom Abschleifen des Holzes ist unbedingt abzuraten, da Reste der alten Lackschicht immer vorhanden bleiben, die bei späterer Lackierung durch Farbunreinheiten auffallen, außerdem kann dabei die Oberfläche des Furnieres irreparabel beschädigt werden.

Es muß die Armaturenverkleidung ausgebaut werden damit die Holzteile zur weiteren Bearbeitung zugänglich sind.

Als erstes wird der Zustand des Furnieres inspiziert. An den schmalen Seiten der runden Aussparungen kann der

Aluminiumträger sich leicht verformen, und somit die Furnierschicht beschädigen. Sollte das der Fall sein, so muß die Verkleidung an den Stellen geradegebogen werden, und wenn sich das Furnier gelöst hat oder gebrochen sein sollte muß man es jetzt mit Sekundenkleber festkleben.

Dafür den Sekundenkleber auf die Seite tropfen und mit dem Finger das Furnier andrücken, bis der Kleber haftet.



An den gebogenen Enden der Verkleidung ist ein keilförmiges Stück eingesetzt. Dieses kann sich ebenfalls lösen, sollte aber erst an späterer Stelle repariert werden.

Mit einem alten Pinsel wird der Abbeizer aufgetragen. Der Abbeizer trocknet zwischendurch, daher braucht man ungefähr drei Schichten, um alles gleichmäßig zu bedecken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Die so behandelte Armaturenverkleidung nun etwa eine halbe Stunde ruhen

lassen. Der Lack sollte während des Auftragens anfangen Blasen zu bilden. Unter Umständen muß noch mehr Abbeizer aufgetragen werden.

Mit einem alten abgeschnittenen Pinsel wird der Lack, nachdem er angefangen hat, Blasen zu schlagen, entfernt. Der Lack lässt sich recht gut in großen Stücken abheben.

Der größte Teil der Lackschicht ist wahrscheinlich schon nach der ersten Behandlung entfernt worden. Zur Sicherheit sollte der ganze Vorgang nochmals vorgenommen werden.

Da jetzt auf dem Holz nun kaum noch Lack, sondern größtenteils Abbeizer, vorhanden ist, muß dieser mit Wasser neutralisiert werden.

Hierzu ein Gefäß mit Wasser bereitstellen. Mit dem abgeschnittenen Pinsel das Wasser auftragen und den Abbeizer herausarbeiten. Das Holz muß hierbei gründlich gesäubert werden.

 

 

 




Dafür wird am besten warmes Wasser benutzt, und das Holz zwischendurch immer mit heißer Luft getrocknet, um zu vermeiden, daß das Furnier sich vom Trägermaterial löst.

Wenn nach genauerer Betrachtung sich noch Lack in den Poren befinden sollte, muß der Abbeizvorgang nochmals wiederholt werden.

Wenn die kleinen Keilchen sich in den Ecken gelöst haben, müssen sie jetzt zurückgeleimt werden. Ich habe dafür Sekundenkleber genommen. Das Holzteil erst ”trocken” einpassen, bevor man es endgültig einklebt.

Wenn all der Lack enfernt ist und das Holz völlig ausgetrocknet ist, wird die Oberfläche mit Schleifpapier geschliffen. Die durch die Wasserbehandlung aufgerichteten Holzfasern werden hiermit gekappt und die natürliche Glätte des Holzes wieder hergestellt. Hierfür empfiehlt sich Siliziumkarbid-Papier von der Körnung 320. Siliconcarbid-Papier hat den Vorteil, daß es nicht verstopft, so kann der Schleifstaub zwischendurch immer wieder ausgeklopft werden, und das Papier lange benutzt werden, ohne Gefahr zu laufen, das Werkstück zu zerkratzen.

 

Nach dem Schleifen muß das ganze Holz inspiziert werden. Gibt es kleine Macken im Furnier, so kann man diese füllen, indem man Sekundenkleber auf das Loch tropft, und dann etwas Schleifstaub einarbeitet.

Diese Prozedur muß mit äußerster Genauigkeit vorgenommen werden, um sicherzugehen, daß nur der Schaden gefüllt wird und kein unansehnlicher ”Berg” entsteht. Sind die Eckchen neu eingeleimt worden, so müssen sie jetzt mit unter Umständen gröberem Papier plan geschliffen werden. Hierzu wird Papier der

 

 


Körnung 120, dann 180, 240 und 320 verwandt, um die gleiche Oberfläche zu erreichen, die der Rest des Furnieres hat.

Durch jahrelange Sonneneinwirkung verbleicht das Holz und die dem Tropenholz natürlich enthaltenem Öle und Harze sind schon verhärtet oder haben sich verflüchtigt. Um die Maserung und Farbe des Holzes wieder ”anzufeuern”, wird ein Gemisch von Leinölfirnis und echtem Terpentinöl aufgetragen. Durch die Verdünnung wird die sonst recht lange Trockenzeit des Leinöls deutlich herabgesetzt.

Mit einem Lappen wird dieses ”Halböl” satt aufgetragen, nach circa 5 Minuten sollte der Überschuß entfernt werden. Mit einem trockenen Teil des Lappens das Holz trockenpolieren und über Nacht trocknen lassen. (Die benutzten Lappen können sich selbst entzünden und müssen daher an der Luft austrocknen, bevor man sie in der Mülltonne entsorgt.)

Um den ausgeblichenen Farbton des Holzes wieder herzustellen, wird Beize aufgetragen, die in etwa dem Originalfarbton entspricht. Das vorher aufgetragene Öl bildet eine Barriere zwischen Holz und Beize, die verhindert, daß zuviel Beize aufgesogen und das Holz fleckig wird. Am Rand des Furnieres, wo es von anderen Teilen verdeckt war lässt sich noch der Originalfarbton erahnen. Hier wird terpentinlösliche Beize des Farbtons ”Indischer Palisander” mit einem Tuch aufgetragen.

 

Für andere Holzsorten sind andere Farben erhältlich.

Wie beim Ölauftrag muß auch hier überschüssiges Material abgewischt werden. Wenn ein dunklerer Farbton gewünscht ist, kann die Beize nach ca. 12 Stunden erneut aufgetragen werden.

 

 

 

 




Ist die Beize getrocknet, so ist das Armaturenbrett fertig zum Lackieren.

Als Lack bieten sich meiner Meinung nach zwei Sorten an. Es gibt zwei Arten von Zweikomponentenlacken, die auf chemische Weise aushärten. Ich habe einen ”Säurehärtenden Lack” benutzt (HC-Lack), die andere Möglichkeit wäre DD-Lack, ein Polyurethanharz, dem ein Härter (Polyisocyanat) beigesetzt wird.

Beide Lacksorten sind in Nitroverdünnung löslich, dieses verflüchtigt sehr schnell, so daß der Verhärtungsprozess schnell abgeschlossen ist. Nach etwa einer Stunde ist der Lack berührungstrocken.

Die eleganteste Methode ist, den Lack mit einer Spritzpistole aufzutragen, die Vorgehensweise dürfte den meisten hier bekannt sein. Alternativ kann man auch einen guten Pinsel verwenden, dann muß zwischen den Schichten heruntergeschliffen werden.

 

Die Lacke müssen sehr sorgfältig angemischt werden. Unbedingt die angegebenen Mischverhältnisse beachten!



Um den originalen Seidenglanzeffekt zu erreichen, habe ich den Lack erst mit 320er Schleifpapier geebnet, dann mit 0000 Stahlwolle poliert, und anschließend mit T-Cut (Autopolitur) auf den gewünschten Glanz poliert.

Vor dem Einbau bietet es sich an, das ganze Armaturenbrett gründlich in allen Ecken und Ritzen zu säubern.

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