Focus 52_2016-01_2017.pdf

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Nr. 52/16 01/17
27. Dezember 2016
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Der Fall Anis Amri und das
Versagen der Behörden
Der Terror-
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2 017
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E DI TOR I AL
Liebe Leserinnen,
liebe Leser
Von Robert Schneider, Chefredakteur
Hand in Hand
Die Kanzlerin, der
Bundespräsident,
Berlins Regieren-
der Bürgermeister
gedenken der
Toten in Berlin
D
Fotos: Peter Rigaud für FOCUS-Magazin, Michael Kappeler/dpa
ie Zeit zwischen Weihnachten
und Neujahr habe ich immer als
eine Art Vakuum empfunden.
Man schaut zurück, man schaut
nach vorn, und oft sieht man nur Nebel.
Wie war 2016? In diesem Jahr kam dieses
Vakuum-Gefühl schon vor Weihnachten.
Nach Nizza, München, Würzburg nun am
19. Dezember ein T
erroranschlag in Ber-
lin. Zwölf T auf dem Weihnachtsmarkt
ote
an der Gedächtniskirche.
Auf dieser Seite sehen Sie ein Foto der
Spitzen unseres Staates, Hand in Hand.
Jeder der Abgebildeten hat wie wir ein
aufwühlendes Jahr hinter und alles ande-
re als Sicherheit vor sich. In der Mitte des
Bildes: Bundeskanzlerin Angela Merkel,
die in ein Wahljahr der Ungewissheit stol-
pert. Nach dem Anschlag wird es noch
schwerer. Die Frau, jahrelang Queen
of the World, muss um ihr Lebenswerk
fürchten. Die Leere, die Fassungslosig-
keit, dieses Vakuum – in jedem Politiker-
gesicht kann man sie jetzt lesen.
FOCUS
52/01 2016/2017
Es ist wichtig innezuhalten. Zu trau-
ern, zu gedenken, zu weinen. Und es ist
wichtig, nach vorn zu schauen, aufrecht
zu stehen. Die Zukunft liebt das Machen,
nicht das Misstrauen.
Nur 37 Stunden nach dem Anschlag in
Berlin beschloss das Bundeskabinett zwei
Gesetzentwürfe, die Deutschland sicherer
machen sollen. Es geht dabei um mehr
Videoüberwachung im öffentlichen Raum
und um die Verbesserung von Fahndun-
gen bei besonderen Gefahrenlagen. Die
Entscheidungen sind notwendig. Denn
bereits kurz nach der T
errorfahrt wurde
offenbar, dass die Behörden den Mann,
dessen Ausweis im Lkw gefunden wur-
de, kannten und bereits überwachten. Es
war bekannt, dass er staatsgefährdende
Straftaten plant. Es war bekannt, dass er
kriminell war. Der T
unesier Anis Amri saß
sogar schon in Abschiebehaft!
In Berlin, wo seit zwei Wochen SPD,
Grüne und Linke regieren, ist der Ausbau
der Videoüberwachung hingegen „nicht
vorgesehen“, wie Vize-Regierungschefin
Ramona Pop auch nach dem Anschlag
bekräftigte. Dabei hat diese T
echnik
in Berlin gerade einen hinterhältigen
U-Bahn-T
reter überführt – und sicher hät-
te sie auch die Fahndung nach dem T
er-
roristen vom Weihnachtsmarkt erleichtert.
Entscheidend ist auch, welche Gefühle
wir gegen den T
error setzen. Viele Men-
schen drückten über soziale Netzwerke
ihre Anteilnahme aus. „Let’s share love“
war ein Facebook-Eintrag, den ich sehr
berührend fand. Ein Satz, der Hoffnung
schenkt.
Ich wünsche Ihnen ein frohes und ein
gesundes neues Jahr.
Herzlich Ihr
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