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GESCHICHTE
HAUSMITTEILUNG
AUGUST 2015
Am 6. August 1945,
um 8.15 Uhr mor- fen auf der Krim nach. Die Amerikaner
gens, warf die Besatzung des US-Bom-
bers „Enola Gay“ ihre mörderische
Fracht über Hiroshima ab, in 600 Meter
Höhe explodierte die Atombombe. Rund
70 000 Menschen starben unmittelbar
nach der Detonation, Zehntausende er-
lagen danach den Folgekrankheiten.
Noch nie hatte der Mensch eine derart
zerstörerische Waffe entwickelt, zum
ersten Mal in seiner Geschichte ist er
seitdem in der Lage, jegliche Zivilisation
auszulöschen, ja, alles Leben zu vernich-
ten. „Mit dem Einsatz der Atombombe
am Ende des Zweiten Weltkriegs hat ein
gänzlich neues Zeitalter begonnen“, sagt
SPIEGEL-Redakteur Joachim Mohr, der
dieses Heft konzipiert hat .
(Mail:
joachim_mohr@spiegel.de).
wiederum modernisieren ihr Arsenal
taktischer Atomwaffen in Europa grund-
legend.
Um zu schildern,
welche enormen
Risiken von Atomwaffen ausgingen und
in Zukunft ausgehen werden, gerade
auch in Zeiten des internationalen Ter-
rorismus, sprachen SPIEGEL-Redak-
teure mit den beiden Friedensnobel-
preisträgern Michail Gorbatschow, dem
ehemaligen Kremlchef, und Mohamed
Nobelpreisträger ElBaradei (l.) mit den
SPIEGEL-Redakteuren Dieter Bednarz und
ElBaradei, dem früheren Inspektor der
Joachim Mohr in seiner Wohnung in Wien
Internationalen Atomenergiebehörde.
Das Interview mit Gorbatschow wäre
fast gescheitert, weil der ehemalige So-
wjetführer überraschend in eine Klinik
musste. Gorbatschow war das Gespräch
allerdings so wichtig, dass Fragen und
Nun jährt sich
der Schrecken von Hi- Antworten dann eben schriftlich ausge-
roshima zum 70. Mal. Wieland Wagner, tauscht wurden (Seite 100).
Korrespondent des SPIEGEL in Tokio,
sprach mit einer der letzten Überleben-
Der ehemalige
deutsche Außenmi-
den (Seite 44). Daneben beschreiben die nister und Grünen-Politiker Joschka Fi-
Autoren des vorliegenden Hefts, wie scher berichtet über seine Erinnerungen
Wissenschaftler, darunter viele Nobel- an die deutsche Friedensbewegung in
preisträger, die tödlichste aller Waffen den Achtzigerjahren. „Die Einseitigkeit,
Exaußenminister Fischer (r.) im Gespräch
entwickelten. Wie die entfesselte nuklea- die westlichen Raketen zu verdammen,
mit den SPIEGEL-Redakteuren Konstantin
re Macht zum Kalten Krieg und einem aber nicht die östlichen, das gab es na-
von Hammerstein und Joachim Mohr im
Berliner SPIEGEL-Büro
bis dahin ungekannten Wettrüsten führ- türlich. Aber zu diesen Leuten gehörte
te. Wie die Atombombe bis heute die in- ich nie.“ Mit Blick auf die aktuelle poli-
ternationale Politik bestimmt und welch tische Lage warnt Fischer vor einer wei-
immense Gefahr sie für unsere Zukunft teren Verbreitung von Atomwaffen und
darstellt. Und wie sie sogar, ganz neben- der Gefahr, die von Fanatikern ausgeht.
bei, die Filmgeschichte geprägt hat.
„Ein echter Albtraum wäre doch vaga-
bundierendes Nuklearmaterial, das in
Die USA und Russland
arbeiten die Hände von Terroristen gelänge.“ Um
derzeit an der Modernisierung ihrer Nu- die Welt davor zu schützen, brauche
klearstreitkräfte, allein Washington will man Geheimdienste, glaubt Fischer.
dafür in den nächsten zehn Jahren 350 Auch die umstrittene technische Aus-
Milliarden Dollar ausgeben. In beiden landsaufklärung der USA, die National
Ländern werden zudem Drohungen Security Agency. „Ohne Nachrichten-
laut. Im März dachte ein hoher Beamter dienste geht es nicht“, so die nüchterne
Wieland Wagner, Japan-Korrespondent des
des Moskauer Außenministeriums laut Erkenntnis des grünen Realpolitikers
SPIEGEL, mit einem japanischen Offizier in
der Nähe von Tokio
über die Stationierung von Nuklearwaf- (Seite 84).
ROIS&STUBENRAUCH / SPIEGEL GESCHICHTE (O.); WERNER SCHÜRING / SPIEGEL GESCHICHTE (M.); TOM WAGNER / CORBIS SABA (U.)
SPIEGEL GESCHICHTE
4 | 2015
3
12
Mit dem „Manhattan-Projekt“
begann 1942 der Aufstieg der USA
zur führenden Atommacht.
44
Beobachter eines US-Atomtests im Pazifik am 8. April 1951
Die Explosionen über Hiroshima und
Nagasaki brachten unfassbares Leid
über die dort lebenden Menschen.
Verletztes Kind nach dem Bombenabwurf in Nagasaki vom 9. August 1945
IN DIESEM HEFT
ENTWICKLUNG DER
ATOMBOMBE
32
Die Liebe des
KALTER KRIEG & WETTRÜSTEN
Dr. Seltsam
6
Bildseiten
Die erste Testexplosion am
16. Juli 1945 in New Mexico
Edward Teller warb für
Massenvernichtungswaffen
und sah sich als Mann des
Friedens
58
Mit Stöcken und
Steinen
12
Wir Hundesöhne
Ein General, ein Physiker und
ein gigantisches Team von
Helfern machten die USA zur
ersten Atommacht der Welt
36
Grafik: Schlüssel zur
Apokalypse
Globales Wettrüsten und
Logik der Abschreckung:
Im Kalten Krieg war die
Atombombe eine politische
Waffe
Wie die Bomben funktionieren
HIROSHIMA
68
Blaue
Springmaus
Menschen und Natur leiden
noch immer unter den
Folgen der mehr als 2000
Bombentests
20
Zweite Klasse
Warum die deutschen
Bombenbauer scheiterten
38
Bildseiten
Was am 6. August 1945 in
Hiroshima geschah
23
Der Pazifist und
44
„Als wäre die Sonne
74
Die Welt
Wie Albert Einstein auf den
US-Präsidenten einwirkte
24
Porträt
Der exzentrische Physiker
Leó Szilárd ersann die
nukleare Kettenreaktion
46
Das japanische
80
Bomben, Busen
Trauma
und Bikini
26
Kämpfer an der
unsichtbaren Front
Die sowjetische Bombe
war vor allem ein Werk
des Geheimdienstes
Wie das Land den nuklearen
Schrecken bis heute verdrängt
52
Zeitzeugen
Zwei US-Soldaten, die am
Tag des Abwurfs in der „Enola
Gay“ saßen, erinnern sich
Atomare Verirrungen in
Popkultur und Alltag
der USA
84
„Das große Desaster“
Der frühere deutsche
Außenminister Joschka
Fischer über die
Kraft der Friedensbewegung
und die Gefahr
eines neuen Wettrüstens
30
Seitenblick
Bergwerke in Thüringen
und Sachsen lieferten
das Uran für Moskau
54
Bilder aus der Hölle
Die beklemmende Manga-
Kunst eines Überlebenden
4
SPIEGEL GESCHICHTE
4 | 2015
THE LIFE PICTURE COLLECTION / GETTY IMAGES (L.); GALERIE BILDERWELT (R.)
die Bombe
vom Himmel gefallen“
Eine Überlebende, die heute
84 Jahre alt ist, berichtet
vom Tag der Katastrophe und
ihrem Leben danach
am Abgrund
Die Kubakrise 1962
eskalierte zur gefährlichsten
Auseinandersetzung
seit dem Zweiten Weltkrieg
58
Das nukleare Arsenal
des Kalten Krieges
hätte den gesamten
Globus verwüsten
können.
100
Britischer Bombentest im australischen Maralinga 1956
Eine Welt ohne
Atomwaffen?
Michail Gorba-
tschow skizziert
den Weg dorthin.
US-Präsident Reagan und Kreml-Chef Gorbatschow 1988 in Moskau
88
Sehnsucht nach
den Dingern
HERAUSFORDERUNGEN
DER GEGENWART
133
Buchempfehlungen
134
Legal, illegal,
Die nuklearen Träume
deutscher Politiker und die
bis heute fortdauernde
Wirklichkeit der „Teilhabe“
110
Bildseiten
Schauplätze der Verwüstung
durch die Bombentests
scheißegal
92
Schwerter statt
Pflugscharen
116
„Reine Glückssache“
Friedensnobelpreisträger
Mohammed ElBaradei über
die harten Realitäten
der Rüstungskontrolle
Im Völkerrecht, das auch die
Kriegführung regelt, gibt es für
die Atombombe keinen Platz
Die Angst vor Atomwaffen
und die Sorge um den Frieden
waren große Themen in
beiden deutschen Staaten
98
Grafik: Der Anfang
120
Grafik: Vernichtende
Fracht
Mit Anregungen, Fragen
oder Kritik wenden Sie sich
gern an die Redaktion:
info@spiegel-geschichte.de
vom Ende
Was würde passieren, wenn
eine Atombombe über
Washington explodiert?
Bomber, U-Boote, Raketen –
die wichtigsten
atomaren Waffensysteme
100
„Gefährliche Logik“
Der ehemalige Sowjetführer
Michail Gorbatschow
über die Notwendigkeit der
atomaren Abrüstung
122
Politische Kontrolle
Welche Verträge halten
die Bombe im
Zaum? Ein Überblick
124
Rüstungswettlauf 2.0
Wie die Militärs
unter dem Deckmantel der
Modernisierung neue
Atomwaffen entwickeln
104
Skorpione in
der Flasche
STOCKWAVE / COI (L.); AFP (R.)
Die gefährliche Rivalität
der Nuklearmächte
Indien und Pakistan
128
Geschenk
108
Nahaufnahme
Wie ein defekter Computer
beinah den Atomkrieg auslöste
des Himmels
Von Godzilla bis James Bond:
das nukleare Inferno als Kino-
Spektakel
Titelbild:
US-Atombombentest „Operation Ivy“,
Enewetak-Atoll 1952
Fotos: atomcentral.com, Stefan Enders, Dennis
Dailleux/VU/laif, Werner Schuering
3 Hausmitteilung | 132 Impressum | 138 Vorschau
SPIEGEL GESCHICHTE
4 | 2015
5
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