Hans-Dieter Leuenberger - Schule des Tarot II.pdf

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Hans-Dieter Leuenberger
Schule des Tarot II
Der Baum des Lebens
Tarot und Kabbala
Hermann Bauer Verlag Freiburg im Breisgau
Scanned by Detlef
Q
Mit 13 Zeichnungen. 1982 ISBN 3-7626-0244-1 © 1982 by Hermann Bauer Verlag KG,
Freiburg im Breisgau. Alle Rechte vorbehalten. Satz: Bauer & Bökeler Filmsatz GmbH,
Denkendorf. Druck und Bindung: May + Co Nachf., Darmstadt. Printed in Germany.
Inhalt
Vorwort
Urwissen
Vom Urwissender Menschheit
Tarot und Kabbala. .
Der Baum des Lebens
Wir betrachten den Baum des Lebens
Die vier kabbalistischen Welten und die Symbolik des Baums des Lebens
Die zehn Sephiroth .
I. Das mystische Dreieck
1. Kether
2. Chockmah .
3. Binah
II. Das esoterische Dreieck .
4. Chesed.
5. Geburah
6. Tipharet
III. Das psychologische Dreieck
7. Nezach
8. Hod
9. Jesod
10. Malkuth
Daath
Die kleinen Arkana
Die Zahlenkarten
Die Hofkarten
Praxis .
Die Pfade
Die praktische Arbeit mit dem Baum des Lebens in Verbindung mit dem Tarot
Divination
Meditation
Die Qliphot .
Anhang
Arbeitsmaterial .
Vorwort
Der zweite Band der Schule des Tarot behandelt die kleinen Arkana und die zu deren
Verständnis notwendigen Elemente der Kabbala. Alles, was grundsätzlich zum Thema Tarot
zu sagen ist, habe ich bereits im ersten Band ausgesprochen. Das dort Ausgeführte gilt auch
für diesen zweiten Band. Ich darf mich deshalb auf einige spezielle Hinweise und
Erläuterungen beschränken.
Als erstes gilt es gleich, einem möglicherweise auftretenden Mißverständnis vorzubeugen.
Mittelpunkt des vorliegenden Bandes ist und bleibt der Tarot. Der Leser erwarte also keine
umfassende Darstellung der Kabbala, die ein so weites und tiefes Gebiet ist, daß auch eine nur
elementare Grundlagendarstellung ihrer Lehre den Rahmen dieses Buches weit übersteigen
würde. Im vorliegenden Bande werden nur Informationen vermittelt, die unerläßlich sind für
das Verständnis des Tarot und die für eine praktische Arbeit, wie sie im dritten Teil des
Bandes in Grundzügen angedeutet ist, nützlich sind. Der Akzent meiner Darstellung wurde
darauf verlegt, nicht so sehr ein theoretisches Lehrbuch zu verfassen, sondern den Leser und
Schüler mehr und mehr zum praktischen »Tun« zu bringen.
Der ganze Tarot und die Kabbala sind ihrem Wesen nach so angelegt, daß die praktische
Arbeit in jedem Fall unmittelbar die tieferen Schichten unserer Psyche betrifft. Das bedeutet,
daß an jede praktische Arbeit mit dem entsprechenden Verantwortungsbewußtsein
heranzutreten ist, mit Sorgfalt, Vorsicht und Bedachtsamkeit. Die im Kapitel »Meditation«
beschriebene Methode wurde von mir selbst eingehend erprobt und mit Hilfe verschiedener
Trainingsgruppen auf alle möglichen Auswirkungen hin untersucht. Wenn man sich genau an
meine Anweisungen hält, kann ein reicher Schatz an innerer Erfahrung vermittelt werden.
Dieses Buch setzt die Kenntnis und Bearbeitung des ersten Bandes Das Rad des Lebens
voraus. Wer sich aber von der Kabbala besonders angezogen fühlt und sich dem Tarot von da
aus nähern möchte, für den ist es trotzdem möglich, auch als Anfänger die Arbeit mit diesem
zweiten Band zu beginnen. Zu diesem Zweck habe ich zahlreiche Hinweise auf die
entsprechenden Seitenzahlen des ersten Bandes vermerkt, wo die betreffenden,
vorausgesetzten Kenntnisse nachgeholt werden können.
Auch im vorliegenden zweiten Band wird der Kenner möglicherweise manches vermissen,
was gerade ihm wichtig und sagenswert erscheinen mag. Dies ist schon aus den oben
geschilderten Gründen unvermeidlich. Ferner ist manches mit Absicht unausgeführt
geblieben, um Raum zu lassen für die eigenen Entdeckungen und Erfahrungen des Schülers,
die allemal einprägsamer und dem Vorankommen förderlicher sind, als wenn alles fertig und
ausgearbeitet vorgesetzt wird. Auch ist zu bedenken, wie jeder fundierte Kenner der Esoterik
weiß, daß es Dinge gibt, die nicht ohne weiteres jedem und zu jeder Zeit offen dargelegt
werden dürfen. Wer reif dazu ist, wird, wenn seine Zeit gekommen ist, von selbst darauf
stoßen und sie erfahren. Ich weiß sehr wohl, daß manche Dinge auch andersherum betrachtet
werden können. Dazu ist zu vermerken, daß ich in meinem persönlichen esoterischen
Entwicklungsweg, wie der Kenner ohne weiteres feststellen kann, einer bestimmten Tradition
verpflichtet bin und es auch bleiben will. Die Unantastbarkeit der persönlichen
Entscheidungsfreiheit jedes einzelnen Menschen ist in dieser Tradition ein oberstes Gebot. Ich
führe den Schüler so weit, wie ich es verantworten kann; danach mag er die Richtung seines
weiteren Weges selbst bestimmen. Ihm die dazu nötigen Voraussetzungen zu vermitteln bildet
unter anderem auch ein Ziel der Schule des Tarot, die über das spezielle Thema Tarot hinaus
auch zu einem Buch geworden ist, das als Einführung in die Grundlagen der abendländischen
Esoterik dienen kann.
In diesem Unterfangen sah ich mich öfters vor große Schwierigkeiten gestellt, die darin
bestanden, daß das Buch des Thoth und der Baum des Lebens in der Sprache der Bilder
abgefaßt sind, deren Inhalt ich in Worte kleiden mußte. Meine Ausführungen sind deshalb
gewissermaßen als Übersetzungsvorschläge zu betrachten, die dem Leser als Anleitung
dienen sollen, zu gegebener Zeit seine eigenen Formulierungen zu finden. Aus dem gleichen
Grund ist die ganze Schule des Tarot und namentlich der zweite Band ein Werk geworden,
das nicht so sehr einfach zum Lesen als vielmehr zum Mitdenken bestimmt ist. Dieses
Mitdenken ist keine leichte Sache, denn Tarot und Kabbala sind in einem Gedankensystem
gehalten, das sich von unserer, in der Schule gelehrten Art des Denkens ganz und gar
unterscheidet. Ich sah mich deshalb ständig mit dem Problem konfrontiert, schwierige und
komplizierte Dinge und Gedankengänge in einer Form auszudrücken, die möglichst leicht zu
erfassen ist, ohne gleichzeitig Wesentliches vom Inhalt zu verlieren oder gar der
Simplifizierung zu verfallen. Welche Mühe ein aus dem erwähnten Grunde notwendiges
Umdenken bereitet und welche Zeit dies in Anspruch nehmen kann, weiß ich bestens aus
eigener Erfahrung. Auch hier kommt es sehr darauf an, daß sich der Leser und Schüler in
Geduld übt und beharrlich bleibt. Reicher Lohn ist ihm dann gewiß.
Ein besonderes Problem bildete auch die Übertragung der hebräischen Namen und Ausdrücke
in unsere Schrift. Die hebräische Aussprache ist mit unserem gebräuchlichen Alphabet nicht
zu erfassen. Die hebräische Philologie hat in der Praxis ein System entwickelt, das die
Aussprache in lateinische Buchstaben andeutet. Es ist jedoch für einen philologischen Laien
schwer zu handhaben, so daß ich auf seine Anwendung verzichtete. Meine Schreibweise stellt
immer einen Kompromiß zwischen leichter Lesbarkeit und annähernder Aussprache dar und
erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit, die für diesen speziellen
Gegenstand auch gar nicht gefordert wird.
So möge denn die Schule des Tarot ihren Weg antreten und vielen bringen, was lange Zeit
relativ wenigen vorbehalten war. Mögen die vielen dadurch zum Umdenken und zur
Besinnung auf die alte Tradition gebracht werden, denn Umdenken und Besinnung ist das,
was unserem Abendland am meisten not tut.
Frauenkappelen bei Bern,
Jaggisbachau, im Juni 1982
Urwissen
Vom Urwissen der Menschheit
Auf unserem bisherigen Weg durch den Tarot haben wir immer wieder das Wort »Urwissen«
gebraucht. Wir gingen von der Voraussetzung aus, daß durch den Tarot ein Urwissen, das die
Menschheit durch Jahrtausende hindurch erfahren hat, erarbeitet und zugänglich gemacht
werden kann. Jetzt, bevor wir unseren Weg fortsetzen, wird es Zeit, daß wir uns mehr mit der
Frage befassen, worin eigentlich dieses Urwissen der Menschheit besteht. Wenn du den ersten
Band der Schule des Tarot, Das Rad des Lebens, sorgfältig durchgelesen und durchgearbeitet
hast, dann halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß sich vielleicht in dir eine gewisse
Ungeduld breit gemacht hat. Vielleicht drängt sich dir immer wieder die Frage auf: »Ist das
wirklich alles? Brauche ich, um zu diesen Kenntnissen zu gelangen, wirklich den Tarot? Gibt
es da nicht andere, weniger >esoterische< Mittel? Ist nicht die moderne Psychologie in ihren
verschiedenen Ausdrucksformen auf ganz anderen Wegen zu manchen gleichen Ergebnissen
gelangt, wie wir sie durch den Tarot erhalten haben?« Solche Fragen sind begründet. Wir
haben durch den Tarot manches erfahren, was den Stoff, die reinen Wissensfakten betrifft, das
auch auf andere Weise, durch einen klassischen Lernprozeß, in unser Bewußtsein gedrungen
wäre. Das Problem ist wichtig genug, um sich näher damit auseinanderzusetzen.
Wo komme ich her, wo stehe ich, wo gehe ich hin? Diesen Satz haben wir als eine wichtige,
ja grundlegende Frage des Menschen überhaupt kennengelernt, als die Frage, die den
Menschen überhaupt zum Menschen macht. Es ist die gleiche Frage, womit der Wagenlenker
von Bild VII, mit Urim und Thummim auf den Schultern, seinen Weg durch das Rad des
Lebens antritt. Aber damit diese Frage überhaupt gestellt werden kann, muß eine wichtige
Voraussetzung erfüllt sein. Der Mensch muß wissen, das heißt, sein Bewußtsein muß
imstande sein zu realisieren, daß er von einem Punkt A zu einem Punkt C geht und sich
momentan auf einem Punkt B befindet. Um darüber klar zu sein, daß sein Weg als Mensch
von einem Punkt zu einem anderen verläuft, muß er sich des Gesetzes der Polarität bewußt
geworden sein. Er muß den Prozeß erfahren oder erlitten haben, der im Bild VI der großen
Arkana dargestellt ist. Bevor wir in unseren Überlegungen fortfahren, ist es vielleicht
nützlich, wenn du dich noch einmal aus dieser Perspektive mit Bild VI und Bild VII
auseinandersetzest.
Wenn wir uns näher mit allen uns zugänglichen Religionen dieser Erde beschäftigen, werden
wir die Entdeckung machen, daß sie alle um diese eine Frage als Zentrum kreisen. Jede
Religion ist ein Versuch, eine Antwort auf diese wahrhaftige Urfrage des Menschen zu geben.
Wie wichtig diese eine Frage für die Menschen ist, erkennen wir daran, welche Sorgfalt sie
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