Edward Peters - Folter - Geschichte der peinlichen Befragung.pdf

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Edward Peters
Folter
Geschichte der
Peinlichen Befragung
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In mehr als der Hälfte aller Staaten wird gefoltert. Der amerikanische Rechts-
historiker Edward Peters weist nach, daß die Folter seit der klassischen An-
tike wesentlich durch ihren öffentlichen Charakter bestimmt wird: sei sie
Bestandteil eines gerichtlichen Verfahrens oder eine außerhalb rechtlicher
Legitimation von Beamten des Staats, von Militär, Polizei oder Todes-
schwadronen geübte Praxis.
Peters konzentriert sich auf diesen öffentlichen Charakter der Folter. Damit
gelingt ihm zweierlei: zum einen deutlich zu machen, daß Folter Bestandteil
des öffentlichen und politischen Lebens in unserem Jahrhundert ist, Aus-
druck für die Auffassung einer Regierung von staatlicher und gesellschaftli-
cher Ordnung; zum anderen die Gründe für das Wiederaufleben der Folter
im 20. Jahrhundert aufzuzeigen, gerade auch in Europa, nachdem sie im 18.
Jahrhundert bereits als überwunden gegolten hatte.
Die 1973 von amnesty international eingeleitete Kampagne zur Abschaffung
der Folter, im Zusammenhang mit Berichten über Südafrika, Griechenland,
Frankreich und über „Folter in der BRD“ (Kursbuch 32) dokumentiert, daß
auch in den europäischen Ländern Folter keine unbekannte Praxis ist.
„Solange Folterer nicht überall in der Welt gerichtlich verfolgt und bestraft
werden, wird Folter nicht aufhören. Die Grenze zwischen Recht und Unrecht
steht nicht zur Disposition der jeweiligen Staatsführung“
Kurt Groenewold
vitzliscan
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Edward Peters
FOLTER
Geschichte der
Peinlichen Befragung
Aus dem Amerikanischen
von Jobst-Christian Rojahn
Mit einem Vorwort
von Kurt Groenewold
Europäische Verlagsanstalt
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Titel der Originalausgabe: Edward Peters, Torture,
erschienen 1985 bei Basil Blackwell, New York
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Peters, Edward:
Folter: Geschichte der Peinl. Befragung / Edward Peters.
Übers. aus dem Amerikan. von J.-Christian Rojahn.
Mit einem Vorw. von Kurt Groenewold.
– Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1991
ISBN: 3-434-50004-9
© 1991 by Europäische Verlagsanstalt, Hamburg
Umschlaggestaltung: Meta-Design, Uli Mayer, Berlin
Motiv: Armando: Melancholie 1986 / Öl auf Leinwand
Signet: Dorothee Wallner nach Caspar Neher »Europa« (1945)
Gesetzt aus der Garamond
Satz: Utesch Satztechnik GmbH, Hamburg
Druck und Bindung: Ebner Ulm
Printed in Germany
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INHALT
Vorwort von Kurt Groenewold
Vorwort des Herausgebers
Danksagung
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16
19
Einleitung: Die Folter in Vergangenheit und
Gegenwart – und die Historiker
Eine heikle und gefährliche Angelegenheit
Das Auftauchen der Folter im griechischen Recht
Die Folter im römischen Recht
Die Foltermethoden der Römer
Das römische Recht und die germanischen Völker
21
33
33
42
60
63
Die Königin des Beweises und die Königin
der Folterqualen
Die Revolution im Recht des 12. Jahrhunderts
Die Wiederkehr der Folter
Die juristische Rechtfertigung der Folter
Die Inquisition
Folter im Ancien régime
68
68
73
85
94
100
Der Schlaf der Vernunft
Die Abschaffung der Folter, das Recht und
das moralische Empfinden
Die Abschaffung der Folter: die Historiker am Werk
Die gesetzliche Abschaffung der Folter
108
108
113
125
5
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