Spiegel Wissen 2016 12.pdf

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LANS
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NEU
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E D I TO R I A L
DEZEMBER 2016
Caspar David Friedrichs
um 1818 gemalter
„Wanderer über dem
Nebelmeer“ stand
Pate für den SPIEGEL-
WISSEN-Titel.
ZUM HANDBALL
schickten Wolfgang Kaschubas aus dem
EINE HEIMAT ZU HABEN,
zu wissen, woher man kommt,
ELKE WALFORD / HAMBURGER KUNSTHALLE / BPK, YVONNE SCHMEDEMANN, FLORIAN GENEROTZKY
wo man sich akzeptiert und sicher fühlt, gehört zu den Grund-
bedürfnissen des Menschen. In Deutschland, wo mehr als 70
Jahre nach dem völkischen Wahn der Nationalsozialisten gerade
wieder rechte Ideologen dumpfe Parolen schreien, wollen viele –
auch junge – Menschen wissen, welches Gefühl der Verbunden-
heit zu einer modernen Gesellschaft passt. Wie lässt sich die
innere Distanz zu Deutschland, wie das schlechte Gewissen,
das Deutsche wegen des Holocausts oft gerade im Ausland
deutlich spüren, mit neuer Heimatliebe vereinbaren? Wie trennt
man eine private Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Wärme und
Wurzeln von den Versuchen, daraus eine kollektive politische
Identität zu formen, die andere Menschen ausschließt? Ein Heft
über Heimat, das haben wir bei der Arbeit an dieser SPIEGEL-
WISSEN-Ausgabe deutlich gespürt, ist immer ein Heft über die
schwierige deutsche Geschichte und Gegenwart.
DEN GESCHMACK VON HEIMAT
hat SPIEGEL-Redakteur
Sudetenland geflüchtete Eltern den Jungen, um ihn schneller
zu integrieren. „Nicht in den Fußballverein, weil da lauter
Flüchtlinge spielten“, erzählte der Migrationsforscher im
SPIEGEL-Gespräch der Redakteurin Bettina Musall, die
dieses Heft konzipierte. Seine Diskussionspartnerin, die Psy-
chologin Beate Mitzscherlich, kehrte nach Studium und Arbeit
zwischen St. Petersburg und München zurück in die Kultur-
gemeinschaft ihrer ostdeutschen Heimat, obwohl „der Einfluss
von AfD und Pegida im Augenblick diese Kultur ziemlich ver-
giftet“ (Seite 12).
Joachim Kronsbein in einem Lokal in Schleswig-Holstein ge-
funden. Ganz normale Ausflugsgastronomie, aber der Gastwirt
legt Wert darauf, nur Regionales aus regionalen Zutaten zu
servieren. In der Wikingerschenke lagen noch Plastikhelme von
einem Junggesellenabschied herum, „und wie sehr der Helm einen
Menschen verunziert, sieht man ja“, sagt Kronsbein (Seite 30).
Walter Mayr (l.), aus Bayern stammender
SPIEGEL-Korrespondent, bei der
Arbeit mit Landsleuten am Biertisch.
WAS HABEN
Gebirgsschützen im Voralpenland mit Alteinge-
Redakteur Joachim
Kronsbein, gebürtiger
Ostwestfale, ver-
kleidet sich ungern.
Bei der Recherche
in einer Wikinger-
schenke machte er
eine Ausnahme.
sessenen auf der Insel Sylt gemein? Wie denken die letzten
Stein-kohlekumpel im Ruhrgebiet und Vertriebene in Nieder-
schlesien über Heimat? Diese Fragen hatte SPIEGEL-Reporter
Walter Mayr im Gepäck auf seiner großen Deutschlandreise,
die ihn in alle vier Ecken der Republik führte – zwei Wochen
lang, mehr als 2000 Kilometer weit. Für Mayr, der seit Jahren
in Rom lebt, war die Rückkehr in seine bayerische Heimat auch
eine Chance zur Selbsterkundung: Er fand heraus, dass der Dia-
lekt wichtiger ist fürs Heimatgefühl als ein saures Lüngerl mit
Semmelknödel und dass der Blick aufs eigene Land umso rosiger
ausfällt, je weiter weg man wohnt (Seite 80).
SPIEGEL WISSEN
6 / 2016
3
I N H A LT
I N
D I E S E M
H E F T
30
Kuhlinarisch:
Immer mehr
Gastwirte entdecken,
die regionale Küche.
12
My home is my
Gurke? Wie
wir uns Heimat
schaffen.
60
Der Berg ruft:
Heimat im
deutschen Film,
gestern und heute.
K A P I T E L
1
K A P I T E L
2
BEI MIR
ZU HAUSE
12
26
Fremdsein will
gelernt sein
Warum bekommen wir
Heimweh?
MIT-
EINANDER
50
30
„Nähe, Wärme, Echo“
Die Psychologin Beate Mitzscher-
lich und der Migrationsforscher
Wolfgang Kaschuba diskutieren,
was Heimat heute bedeutet.
Lokalhelden
Wissen, woher jede Zutat stammt:
Die deutsche Gastronomie feiert
das Regionale.
Endstation
Sehnsucht
Eine Wahlheimat: das
Community-Projekt „Utopiastadt“
in Wuppertal.
34
Mord vor Ort
Der Heimatkrimi boomt und
boomt – wieso bloß lieben wir das
Verbrechen in der Provinz?
22
Immer nach Hause
Ein Greenpeace-Globetrotter kehrt
nach Jahrzehnten zurück in sein
oberschwäbisches Herkunftsdorf –
und genießt die Vertrautheit der
Provinz.
55
Neun Ratschläge,
um anzukommen
Wie wird man schnell heimisch
an einem neuen Ort?
36
Wurzeln schlagen
Sechs Migranten über Deutschland,
Pünktlichkeit, Brot und nervige
Fragen.
56
„Das Weh, es blieb“
Die jüdische Dichterin
Mascha Kaléko ging aus Berlin
ins Exil – und verschmerzte
nie den Verlust.
40
Titelbild:
Foto: Sammy Hart
Montage:
Olivier Zajonz
für
SPIEGEL WISSEN
Dr. Allwissend
Die Geschichte des Stammtischs.
42
„Was soll ich denn da?“
Heinz Warsitz wurde aus
Breslau vertrieben. Seine
Enkelin liebt das heutige
Wrocław – und überredet ihn
zu einer gemeinsamen Reise.
59
„Täglich hinterm
Stacheldraht“
Das KZ überlebte sie mit
Gedichten: wie die deutsche
Sprache zu Ruth Klügers
einziger Heimat wurde.
4
SPIEGEL WISSEN
6 / 2016
I N H A LT
80
Tracht, Stolz und
Tradition:
eine Reise durch
die Provinz.
74
Schwarz und deutsch?
Das geht in manchen Köpfen
immer noch nicht zusammen.
JAN PHILIP WELCHERING, ULLSTEIN BILD, YVONNE SCHMEDEMANN, GESCHE JÄGER, ULI DECK / PICTURE ALLIANCE / DPA / VG BILD-KUNST, BONN 2016, FLORIAN GENEROTZKY
106
Wer hat hier einen Vogel?
Künstler, Designer
und Modemacher
machen Heimat hip.
K A P I T E L
3
60
„Wir decken uns mit
dem Himmel zu“
Der Heimatfilm ist ein urdeutsches
Leinwandgenre. Was die
Geschichten aus Wald und Heide
über die Befindlichkeit des Landes
erzählen.
HEIMAT
FINDEN
80
100
Stramme Geranien
Fremdsein macht auch Spaß!
Ein Zwischenruf.
102
Lüchow lebt
Stadtflüchtlinge besiedeln ein ster-
bendes Dorf, um ihren Traum von
Gemeinschaft zu verwirklichen.
Was bleibt
Reichersbeuern, Bottrop, Sylt, Gör-
litz: eine Reise zu Traditionsbewah-
rern an den Rändern der Republik.
64
Online statt allein
Kann das Internet ein Zuhause
sein?
106
90
68
„Ein wohliges Gefühl“
Ein Landwirt, eine Digitalnomadin
und eine Migrantentochter:
drei sehr unterschiedliche
Deutsche über Zugehörigkeit
und ihren Heimatbegriff.
In deutschen Wäldern
Heimat war Natur, Unschuld, Ein-
topf – und Abwehr alles Fremden.
Wie kommt man vom Kampfbegriff
der Nationalsozialisten zu einem
neuen Heimatverständnis?
„Die stärkste Droge
der Welt“
Heimat ist hip in Mode und Design.
108
Frau Burmester hat
einen Termin
… bei der „Heimatbier“-Brauerei.
94
73
Lieblingsbuch
Was die Schriftstellerin Sharon
Dodua Otoo als Lektüre
zum Heftthema empfiehlt.
„Ein irres Glück“
Schriftsteller Eberhard Rathgeb
über die Suche nach Beheimatung.
3
6
10
45
48
66
78
110
Editorial
Ein Bild und seine Geschichte
Meldungen I: Unsere Herkunft
Zahlen
Meldungen II: Unsere Leute
Apps fürs Heimatgefühl
Meldungen III: Unser Land
Vorschau, Impressum
97
74
(K)einer von uns
Ihr Sohn ist schwarz, seine Heimat
ist Deutschland. Warum wird
er wie ein Fremder behandelt?
Eine Mutter erzählt.
Was wäre die Welt ohne
… Nationalhymne?
Warum Länder Lieder brauchen.
98
Per Du mit der Welt
Fadumo Dayib hat gelernt, dort zu
Hause zu sein, wo sie gerade lebt.
SPIEGEL WISSEN
6 / 2016
5
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