c't 2017 Nr 12.pdf

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c’t 2017, Heft 12
c
S c h a u
m i r
i n
d i e
L i n s e ,
K l e i n e s !
Als IT-Journalist steht man morgens selbst-
verständlich im begehbaren Kleiderschrank, kann
sich nicht zwischen der orangeroten Trainings-
jacke oder doch dem kleinen Schwarzen ent-
scheiden, und das größte Problem ist nicht der
Berg hereintrudelnder Pressemitteilungen,
sondern die Wahl des Outfits für den bevor-
stehenden Tag in der Redaktion.
Da uns bei c’t kein Guido Maria Kretschmer
zur Verfügung steht, brauche ich einen anderen
selbst ernannten Modeexperten. Dieser muss
stilsicher sein und geeignete Farbkombinationen
für die hohen ästhetischen Ansprüche der
Redakteure finden. Und wenn er richtig gut ist,
macht er auch noch Fotos von der perfekten
Kombination, um durch Postings in sozialen
Netzen die Vorfreude der Kollegen auf den
ersten Anblick am Morgen zu steigern.
Amazon würde hierfür empfehlen, den Assistenten
Echo Look ins Ankleidezimmer zu holen und sich
auf die KI Alexa zu verlassen. Wer aber schon
einmal mit Alexa kommuniziert hat seit dem
Verkaufsstart von Amazon Echo, dem Vorgänger
ohne Kamera, weiß auch, dass die KI zwar künst-
lich, aber keinesfalls intelligent erscheint.
Kommandos wie "Alexa, schalte bitte das Licht
im Wohnzimmer an!" werden nach viel Training
verstanden und ausgeführt. Sobald man aber
"Wohnzimmerlicht" sagt, kann die KI dies nicht
zuordnen. "Alexa, steht mir die grüne Hose?"
könnte also anfangs auch zur Antwort "Tut mir
leid, Hosen stehen nicht" führen. Ob man sich
davon verunsichern lässt und sofort auf Röcke
umsteigt oder doch noch ein bisschen mit
Alexa übt, ist eine Frage der Geduld.
Was Alexa noch so über seinen Besitzer lernt
und direkt in die personalisierte Amazon-
Werbung einfließen lassen könnte, geht weit
über den Inhalt des Kleiderschranks hinaus:
andere Bewohner, Haustiere oder der Staub-
saugerroboter wackeln vielleicht auch mal ins
Bild. Da hilft auch der eingebaute Effekt
nichts, der den Bildhintergrund "blurry"
(deutsch: verschwommen) macht.
Doch wer zusätzlich zum fragwürdigen,
lauschenden Assistenten auch noch die Version
mit Kamera in seinen Privaträumen aufstellt,
freut sich womöglich über Sonderangebote
von Katzenfutter für den Stubentiger oder
was Amazon sonst noch für Bedürfnisse im
Hintergrund der "blurry outfit of the day"-
Fotos erkennt.
Lea Lang
©
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