Museler E., Die Kynikerbriefe 2.pdf

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7. Band
Die Kynikerbriefe
2. Kritische Ausgabe
Mit deutscher
Übersetzung
Von Eike Müseler
Die Kynikerbriefe
2. Kritische Ausgabe
mit deutscher Übersetzung
von
ElKE MüSELER
1994
Ferdinand Schöningh
Paderborn
München
Wien
Zürich
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Die Kynikerbriefe / von Eike Müseler. - Paderborn;
München; Wien; Zürich: Schöningh
Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss. E. Müseler, 1992
NE: Museler, Eike (Hrsg.]
2. Kritische Ausgabe mit deutscher Übersetzung. - 1994
(Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums: Reihe I,
Monographien; Bd. 7)
ISBN 3-506-79057-9
NE: Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums / 01
Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem
und alterungsbeständigem Papier ©
© 1994 Ferdinand Schöningh, Paderborn
(Verlag Ferdinand Schöningh GmbH, Juhenplatz 1, D-33098 Paderborn)
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Printed in Germany. Herstellung Ferdinand Schöningh.
ISBN 3-506-79057-9
Bayerische
Λ
Staatsoibliothek I
München
I
Vorwort
Die Bemühungen um den Text der Kynikerbriefe beginnen mit der von Markos
Musuros besorgten Aldina der griechischen Epistolographen (1499), die jedoch
nur die Diogenesbriefe 1-29 und die Kratesbriefe 1-14 enthält, da sie auf einer
Handschrift der "jüngeren Überlieferung" beruht. Ihre Grundlage ist ein später
Codex der Familie
γ in der Nachkommenschaft der byzantinischen Redaktion
ε, die
unnötige oder verfehlte Konjekturen enthielt, der Paris, gr. 3050. Mit
seinem Korrektiv (Par. gr. 2755) konnte Musuros zwar Fehler der unmittelbaren
Druckvorlage, einer Abschrift des Paris. 3050, entfernen, und er selbst hat den
Text seiner Vorlage auch konjektural verbessert, aber nicht immer ist seine
Konjektur gelungen; und darüberhinaus enthält die AJdina nicht wenige Fehler
des Setzers.
1
Von den folgenden Ausgaben beruht die des Joachim Camerarius
(1540), die nur Diogenes 1, 19 und 21 enthält, auf der Aldina, die des Eilhard
Lubinus (1601) auf einer Abschrift der Aldina (Vat. gr. 419), die des Jacques
Cujas (1606) ist eine getreue Wiedergabe der Aldina. Die in der Aldina
fehlenden Diogenesbriefe 30-51 und Kratesbriefe 15-36 wurden erstmals von
F. Boissonade herausgegeben, die Diogenesbriefe 1818 nach dem Pal. gr. 398
und dem Vat. gr. 1353, einem Nachkommen zweiten Grades des Palatinus mit
Konjekturen seines Schreibers Konstantinos Laskaris oder dessen verlorenen
Antigraphon, die Kratesbriefe nach dem Vat. gr. 483, dem besten der vier
Textzeugen, der an einigen Stellen den Fehler des gemeinsamen Stammvaters
korrigierte.
Die erste vollständige Ausgabe der Kynikerbriefe ist die von Rudolf Hercher
in der von A. Westermann begonnenen monumentalen Sammelausgabe der
Epistolographi graeci (1873). Auch Hercher ruht noch auf der Aldina, aber
für Diogenes hatte er den Pal. gr. 398, den er selbst verglichen hat, ferner die
Lesungen des Vat. gr. 1353 für die Briefe 30-51 nach Boissonade und den Maz.
4454. Für Krates 1-14 hatte er nur die Aldina, für 15-36 wie Boissonade den
Vat. gr. 483, außerdem Marc. gr. 81. Mit dem Mazarineus hatte er eine von
der Aldina unabhängige, der Famile
α
angehörende und mit einem Zeugen
der Familie
β kontaminierte Handschrift
für Diogenes 1-25.27.28. Westermanns
1
Vgl. da/u E. MUSE-XER, Die Kynikerbriefe 1. Die Überlieferung, S. 64-66.
VI
Vorwort
und Herchers zahlreiche Textverbesserungen sind aus dem Apparat dder
vorliegenden Ausgabe ebenso zu ersehen wie die Boissonades.
Auf der Basis der Hercherschen Ausgabe setzt mit den 80er Jahren eine neeue
Phase kritischer Auseinandersetzung mit der Überlieferung ein.
2
Hier sind
�½ vor
allem
glänzende Konjekturen Cobets (1882) und drei vorzügliche Dissertationnen
zu nennen. Die Bonner von Johann Friedrich Marcks (1883), zu der Hermaann
Usener einige Textvorschläge beigesteuert hat, geht noch ganz vom Te'ext
Herchers aus, während die beiden bei Wilamowitz entstandenen Gottingger
Dissertationen von Heinrich Schafstaedt (1892) und Wilhelm Capelle (18996)
sich bereits auf ein breites handschriftliches Fundament stützen konnten, ddas
Schafstaedt erhoben und im wesentlichen richtig beurteilt hatte. Zu Schafstaeedt,
dessen Arbeit einen beträchtlichen Fortschritt in der Textherstellung bedeutttet,
hat Wilamowitz selbst eine Reihe von Textvorschlägen beigesteuert. Einzzel-
beiträge lieferten F.K. Hertlein (1875), A. Nauck (1889) und S.A. Naber (18839).
In diesem Jahrhundert haben sich P. Shorey (1909), R. Nihard (1914), D.
Tsirimpas (1953) und besonders V.E. Emeljanow in seiner Dissertation an dder
Stanford University (1967) bemüht, freilich mit unterschiedlichem Erfolg. DDie
Studienausgabe von Malherbe (1977) gibt den Text nach Hercher, im Diogennes
mit einigen Änderungen nach Marcks, Schafstaedt, Nihard und Emeljanoow,
im Krates mit einer Konjektur von Capelle. Giannantoni gibt den Text uund
unter Einbeziehung der seitherigen Forschung den kritischen Apparat won
Hercher, außerdem einen Apparat mit Hinweisen auf Primär- und Sekundärliiite-
ratur.
Die hier vorliegende Ausgabe fußt erstmals auf der Recensio der gesamten
handschriftlichen Überlieferung. Der kritische Apparat geht im wesentlichnen
von den Grundregeln aus, die M.L. West
3
aufgestellt hat, ist aber bestrebt, nicclu
nur die handschriftliche Grundlage, sondern auch die bisherigen Bemühunggen
um den Text, auch die handschriftlichen Emendationen, breit zu dokumentierten.
Wo eine Verbesserung in einer Handschrift und von einem modernen Kritikkcr
unabhängig voneinander gefunden wurden, werden beide angeführt.
Die Textgestaltung ist nicht nur den bisherigen Kritikern, sondern auch dden
intensiven Bemühungen des Betreuers der Dissertation, Prof. Dr. Martin Sicheerl,
und des Korreferenten, Prof. Dr. Horst Dieter Blume, verpflichtet.
4
Trotzdeem
Vorausgegangen war ein Beitrag zum Text von C. Cobet (1861).
Textual criticism and editorial technique, Stuttgart 1973,86.
4
Erstcrer hat einen großen Teil seiner Vorschläge in seinen Bemerkungen zum Teext
der Kynikerbriefe begründet.
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