Spektrum - Gehirn&Geist 2018-04 - Wer bin ich.pdf

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Psychologie. Hirnforschung. Medizin.
Nr. 04/2018
7,90 · 15,40 sFr. · www.gehirn-und-geist.de
Neue Serie
Künstliche
Intelligenz
Wer
bin
ich?
Exklusiv-Interview mit der
Schimpansenforscherin
Jane Goodall
Oft ist es eine
Depression!
Burnout?
Alltagsgespräche
Wie sich unsere
Gehirne verständigen
D5 75 2 5
10 Dinge,
die Sie
über sich
wissen sollten
DIE WOCHE
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ILEXX / GETTY IMAGES / ISTOCK
E DI TOR IAL
G
Mythos Ich
EXPERTINNEN UND EXPERTEN
I N D I E S E R AU S G A B E
nôthi seautón, »Erkenne dich selbst!«, ist der wohl berühm­
teste Satz der Philosophiegeschichte. Er zierte die Vorhalle des
Apollontempels beim griechischen Delphi am Fuß des Bergs
Parnass. Hier befand sich ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. eine Orakel­
stätte, in der die Priesterin Pythia Besuchern die Zukunft weissagte.
Wie unsere Expertin Bettina Fröhlich von der Berliner Humboldt­
Universität ab S. 22 schildert, zielte der Appell »Erkenne dich selbst!«
einst allerdings weniger auf das Ausloten persönlicher Eigenarten.
Vielmehr sollte der Ratsuchende beim Betreten des Heiligtums die
eigene Sterblichkeit und die Hinfälligkeit des Menschen bedenken.
Dies galt in der Antike als wirksames Gegengift zu der damals schon
weit verbreiteten Hybris, dem Hochmut.
Und heute? In unserer Zeit erheben viele die Optimierung und
Verwirklichung des Ichs zu ihrer obersten Maxime. Genau zu wissen,
wer man sei und welches Potenzial in einem
stecke, helfe bei allen wichtigen Fragen
weiter – von der Berufs­ bis zur Partnerwahl.
Die Selbsterkenntnis soll uns als Kompass
dienen, um sicher durch die unruhigen
Gewässer des Alltags zu navigieren. Ja, für
manche stellt sie sogar den eigentlichen Sinn
des Lebens dar.
Doch sich selbst zu verstehen, die eigenen
Talente, Bedürfnisse und Möglichkeiten zu
entdecken und auszubauen, das ist leichter
Steve Ayan
Redakteur
gesagt als getan. Denn anders als viele Gurus
ayan@spektrum.de
und Ratgeber erklären, ist unser Selbstbild
systematisch verzerrt und lückenhaft – und
zwar aus guten Gründen, wie die psycholo­
gische Forschung zeigt. Unbewusste Voreinstellungen des Denkens
führen dazu, dass wir uns oft für kompetenter, moralischer und gefes­
tigter halten, als wir sind. Woran das liegt und wie man sich selbst
dennoch ein Stück näher kommen kann, erläutert das Titelthema
dieses Hefts ab S. 12.
25 Jahre lang beobachtete
Jane Goodall
Schimpansen in freier Wildbahn. Das
Verhalten der Tiere ließ die weltbekannte
Forscherin immer wieder staunen,
wie sie im Interview ab S. 28 verrät.
Wer Mathe oder Physik zum Beruf machen
will, muss »brillant« sein, so eine gängige
Ansicht. Die Philosophin
Sarah-Jane
Leslie
und der Psychologe
Andrei Cim-
pian
erforschten, ob dieses Vorurteil Frauen
von solchen Studienfächern abhält (S. 36).
W
em das Für und Wider der Selbsterkenntnis zu psycholo­
gisch ist, dem sei unsere neue, dreiteilige Artikelserie
»Künstliche Intelligenz« ans Herz gelegt, die mit dieser Aus­
gabe beginnt. In seinem Beitrag »Vorbild Gehirn« erklärt unser
Autor Christian Wolf ab S. 56, wie KI­Forscher neuronalen Netzen in
Computersimulationen beibringen, klug und autonom zu entscheiden.
Eine spannende Lektüre wünscht
Ihr
Ist Burnout ein Phänomen der modernen
Arbeitswelt? Nein, erklärt der Psychiater
Peter Falkai
ab S. 64. Bereits im 19. Jahr­
hundert erreichte ein verwandtes Leiden,
die Neurasthenie, epidemische Ausmaße.
GEHIRN&GEIST
3
04_2018
IN DIESER AUSGABE
LINKS: STEPHAN SAHM
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Psychologie
Hirnforschung
Medizin
28
Ein Leben für die
Schimpansen
Jane Goodalls
Beobach-
tungen revolutionierten das
Verständnis von Tieren und den
Umgang mit ihnen. Ein Exklusiv-
Interview mit der berühmtesten
Schimpansenforscherin der Welt.
Wir verstehen
uns!
48
Von Andrei Cimpian und
Sarah-Jane Leslie
36
Serie »Frau und Mann«
Teil 3
Die Geniefalle
Warum machen so wenige Frauen
in Disziplinen wie Mathematik,
Physik oder Philosophie Karriere?
Laut einer US-amerikanischen
Studie liegt dies auch an dem
Vorurteil, man benötige dazu einen
brillanten Intellekt und den be-
säßen eher Männer.
Von Ruth Berger
Was geht beim Alltags-
plausch im Kopf vor? Wie
Neurolinguisten herausgefunden
haben, gleichen sich unsere Hirn-
aktivitäten in verblüffender Weise
aneinander an, sobald wir mitei-
nander reden.
64
Die scheinbare
Pandemie
Von Peter Falkai
Hinter den meisten Fällen
von Burnout verbergen
sich in Wirklichkeit schwere psy-
chische Erkrankungen wie De-
pressionen oder Angststörungen.
44
Große Experimente
Die Macht der anderen
Solomon Asch erforschte in den
1950er Jahren den menschlichen
Hang zur Konformität. Was kön-
nen wir heute aus seinen bahnbre-
chenden Studien lernen?
Von Daniela Ovadia
Von Christian Wolf
56
Serie »Künstliche
Intelligenz« Teil 1
Vorbild Gehirn
In einzelnen Bereichen erzielen
künstliche neuronale Netze bereits
übermenschliche Fähigkeiten.
Doch wenn es darum geht, mehrere
davon zugleich zu beherrschen,
sind sie uns noch weit unterlegen.
Deshalb statten KI-Forscher sie
neuerdings mit einer Art Gedächt-
nis aus.
70
Gute Frage
Machen Drogen beim
ersten Konsum süchtig?
Den schmalen Grad zwischen
Glücksgefühl und Gewohnheit
erläutert der Suchtexperte
Wolfgang
Sommer
vom Zentralinstitut für
Seelische Gesundheit in Mannheim.
72
Vierbeiner mit
Zwangsstörung
Sie jagen stundenlang ihren
Schwanz oder schlecken sich die
Pfoten, bis diese wund sind: Hunde
zeigen mitunter Verhaltensweisen,
die denen von Menschen mit einer
Zwangsstörung erstaunlich ähneln.
Kann ein Tiermodell helfen,
die Krankheit besser zu verstehen?
Von Shayla Love
GEHIRN&GEIST
4
04_2018
Editorial
Geistesblitze
3
u. a. mit diesen Themen: Ein
uraltes Virus hilft uns beim
Lernen / Junge Menschen wollen
perfekt sein / Kognitive Einbu-
ßen durch zu viel Salz / Hirn-
scans verraten, wer unsere
Freunde sind / So schnell macht
Rauchen abhängig
6
Impressum
Therapie kompakt
61
Elektroschocks lassen graue
Zellen wachsen / Die meisten
Patienten lügen / Formbare
62
Erinnerungen
u. a. mit: Uwe Britten (Hg.): Das
Gehirn selbst nimmt sich nicht
wahr / Christine Altstötter-
Gleich, Fay C. M. Geisler: Perfek-
tionismus / Christian Peter Dogs,
Nina Poelchau: Gefühle sind
keine Krankheit
80
Bücher und mehr
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TV- & Radiotipps
Vorschau
87
89
Titelthema: Selbsterkenntnis
12
10 Dinge, die Sie über sich wissen sollten
Viele psychologische Studien widmeten sich der Frage, wie wir
uns ein Bild unseres eigenen Ichs machen. Sie zeigen, wie
schwierig es ist, sich selbst zu verstehen – und wie man diesem Ziel
dennoch näher kommt.
Hirschhausens Hirnschmalz
Schockt nicht
90
Von Steve Ayan
Von Bettina Fröhlich
22
Sorge um das Selbst
Bereits vor mehr als 2000 Jahren galt Sokrates, Platon und Aristoteles
die Selbsterkenntnis als »Hochmut-Prophylaxe«.
Gehirn&Geist
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GEHIRN&GEIST
5
04_2018
FRANK EIDEL; MIT FRDL. GEN. VON
ECKART VON HIRSCHHAUSEN
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