Stern 31_2018.pdf

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Auf der Spur der Schlangen
in den Sümpfen Floridas
Pythonjäger
NR. 31
26. 7. 2018
€ 4,70
Das kostbare Archiv
des Modehauses
Warum US-Zölle unseren
Wohlstand bedrohen
Diors Schätze
Trumps Handelskrieg
HEIMAT
Zwischen Vertrautheit, Vielfalt und Verunsicherung –
unser Land auf der Suche nach sich selbst
PLUS:
Die Affäre Özil – Geschichte einer Entfremdung
Tag des
70
Journalismus
15. September 2018
JAHRE
10 – 18 Uhr, Gruner+Jahr
Pressehaus, Hamburg
Wir öffnen
unsere Türen
für Sie!
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Hi
Blicken Sie hinter die Kulissen der
stern-Redaktion
und lernen Sie uns persönlich kennen.
Es erwarten Sie exklusive Rundgänge durch die Redaktion,
spannende Live-Vorträge, Interviews, Diskussionsrunden
und vieles mehr.
Wir freuen uns auf Sie!
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN UND LESER
„Für etwas so Höchstpersönliches
wie Heimat braucht man kein Ministerium“
Juli Zeh, Schriftstellerin (Seite 31)
E
Christian Krug,
Chefredakteur
in Mensch kann mehr als eine Hei-
mat haben und neue Heimat finden.
Das hat die Bundesrepublik für Mil-
lionen von Menschen bewiesen,
und es hat uns bereichert“, schrieb
Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier nach einem Treffen mit Ilkay
Gündoğan und Mesut Özil im Mai. Es war
der Versuch, die Wogen in einer Affäre zu
glätten, die mit dem denkwürdigen Tref-
fen der beiden Fußballer mit dem türki-
schen Präsidenten Erdoğan begann und
jetzt mit Özils bitterem Abschied von der
Nationalmannschaft ihren vorläufigen
Höhepunkt fand.
Als wir begannen, die Titelgeschichte für
diese
stern-Ausgabe
vorzubereiten, lag das
alles noch in weiter Ferne, und
wir hätten
uns nicht träumen lassen, dass sich die-
se erbittert geführte Debatte um Heimat,
Integration und Rassismus ausgerechnet
an einem der gefeierten deutschen Fuß-
ballweltmeister entzündet.
Es zeigt für mich, wie viele Emotionen
im Spiel sind, wie belastet ein Begriff wie
„Heimat“ durch die politische Diskussion
der letzten Jahre ist, die vor allem durch den
Streit über die Zuwanderung bestimmt
wurde. Özil stand 2014, wie andere in der
Weltmeister-Elf auch, für ein neues, bun-
tes, weltoffenes Deutschland. Davon sind
wir inzwischen meilenweit entfernt. Die
Stimmung im Land hat sich gedreht.
„Die Schlacht um die Frage, was und wie
Heimat sein soll, ist keineswegs entschie-
den“, schreibt Titelautor Jan Rosenkranz.
Der Fotograf Hans-Jürgen Burkard ist
kreuz und quer durch Deutschland gereist,
um Bilder von der Heimat einzufangen. Er
besuchte Dauercamper an der Ostsee
ebenso wie traditionelle Pfingstreiter im
Bayerischen Wald, er war bei den „Bandido“-
Rockern in Hannover und bei illustren
Besuchern des Deutschen Derbys in Ham-
burg.
Um das Bild zu vervollständigen,
berichten uns Prominente, was sie mit
„Heimat“ verbinden.
TV-Moderator Mar-
kus Lanz sagt, für ihn sei das Gefühl
„untrennbar verbunden mit bestimmten
Bergen, Bäumen, Gerüchen, Geräuschen“.
Für die Schriftstellerin Ildikó von Kürthy
liegt die Heimat in der Vergangenheit,
„erreichbar nur über die brüchige Brücke
aus Erinnerungen und Sehnsüchten“. Und
Alexander Gerst berichtet von seiner Aus-
sicht auf der Internationalen Raumstation
(ISS). „Da habe ich auf diesen Planeten
runtergeschaut und gedacht“, so der Astro-
naut, „da ist meine Heimat, da unten.“
Mehr als drei Viertel aller Deutschen, so
eine Erkenntnis unserer Titelgeschichte,
fühlen sich stark oder sehr stark mit ihrer
Heimat verbunden (Seite 26). Und vermut-
lich sehnen sich noch mehr nach Fußbal-
lern, die mehr Tore schießen als Eigentore.
Herzlichst Ihr
Die fünfte Ausgabe von Joko Winterscheidts JWD.
Im August-Heft von JWD. trifft
Joko in New York unter anderem
Start-up-Gründer, erfolgreiche
Unternehmer und andere verrück-
te Typen. Das Team Joko versucht
derweil, in Hamburg das Geheim-
nis von Trabrennen zu ergründen,
berichtet über wochenlange
LSD-Selbstversuche, besucht die
Rock-’n’-Roll-Szene in Schweden
und die wohl größte Sexparty Euro-
pas. Plus: der ultimative Styleguide
für die Urlaubssaison. Das Heft
ist jetzt für 4,40 Euro erhältlich.
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